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Fondskonzept: „Unabhängigkeit ist für die Glaubwürdigkeit eines Pools entscheidend“

Heike Angele, Fondskonzept
Heike Angele, Fondskonzept
DAS INVESTMENT.com: Stichworte: Konsolidierung, kritische Größe, Nischenpools – wie sehen Sie die Poollandschaft in Deutschland in fünf Jahren? Heike Angele: Die Poollandschaft wird sich auf Grund der geänderten Rahmenbedingungen in den kommenden fünf Jahren sicherlich sichtbar verändern. Für ein erfolgreiches Überleben werden nicht nur die Größe entscheidend sein, sondern vor allem Transparenz und ein klares Profil, wofür der Pool steht und durch was er sich von Mitbewerbern unterscheidet. So können kleinere Pools und Vertriebe mit niedrigem Kostenapparat und individuellen Leistungen für ihre Partner oder Nischenangeboten die Poollandschaft bunter gestalten, hier werden wir unter Umständen sogar neue Anbieter am Markt erleben. DAS INVESTMENT.com: Welche Kriterien sind entscheidend für den Erfolg? Angele: Zentraler Punkt für die Nachhaltigkeit eines solches Geschäftsmodells ist die Expertise in der technischen Abwicklung sowie die Fähigkeit, diese auch in der Zukunft in allen Prozessen auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und der Anforderungen der Makler zu halten. Dagegen werden Pools mit austauschbarem Management, fehlendem Profil und mangelnder Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen an Bedeutung verlieren oder vom Markt verschwinden. Engere Kooperationen zwischen Poolanbietern, Pools-in-Pools- Konzepte sowie Zusammenschlüsse werden wir auch in den nächsten fünf Jahren sehen. DAS INVESTMENT.com: Wo sehen Sie ihr Alleinstellungsmerkmal? Angele: Es besteht in der technischen Marktführerschaft des Maklerservicecenter (MSC), das eine Eigenentwicklung ist und dem Unternehmen gehört. Es wird laufend durch die Anwendungspraxis der Makler und gesetzliche Veränderungen weiterentwickelt und ist somit auch in Zukunft flexibel. Ein weiteres Merkmal ist die Unabhängigkeit der Fondskonzept, die nur den angeschlossenen Maklern gehört. DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielt die viel diskutierte Unabhängigkeit eines Pools? Wie stehen Sie zu Beteiligungen von Produktgebern? Angele: Unabhängigkeit spielt für die Glaubwürdigkeit eines Pools eine erhebliche Rolle, da die Motive für die Beteiligungen eines Produktgebers offensichtlich sind und den Absatz der eigenen Produkte fördern sollen. Dadurch findet eine Wettbewerbsverzerrung statt, die nicht im Interesse der Poolpartner sein dürfte. Unabhängigkeit ist keine Frage der prozentualen Beteiligung, entweder man ist es oder man ist es nicht – daher endet die Unabhängigkeit ab der ersten Beteiligung eines Produktpartners – unabhängig von der Weisungsbefugnis, damit sind auch stille Beteiligungen gemeint. Dies wird für die Fondskonzept AG auch in Zukunft kein Thema sein. DAS INVESTMENT.com: Wo würden Sie aus Sicht des Pools die Regulierungsmaßnahmen von Berlin und Brüssel anders handhaben? Angele: Trotz aller Befürchtungen hat sich aus unserer Sicht der Markt bereits gut mit der neuen Gesetzgebung arrangiert. Insgesamt wurde dadurch aber die Administration erheblich komplizierter und aufwändiger, was für Berater teilweise erhebliche Umorganisationen in ihrem Unternehmen erforderlich macht. Jeder Finanzberater muss sich nun die Frage stellen, welche Kunden er noch wirtschaftlich sinnvoll beraten kann. Dies kann dazu führen, dass Kunden mit niedrigem Einkommen und Vermögen nicht mehr ohne weiteres einen Berater finden werden, der bereit ist, den Aufwand für wenige Provisionseinnahmen auf sich zu nehmen. DAS INVESTMENT.com: Mit drastischen Folgen?
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