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Fondspolicen: „Harte Garantien sind besser“

Andrea Schölermann, Condor
Andrea Schölermann, Condor
DAS INVESTMENT.com: Der Absatz von Fondspolicen ist im Sinkflug. Sind VV-Fonds jetzt der Heilsbringer?

Andrea Schölermann: Beim Sinkflug sind wir nicht dabei. Die Condor macht seit Jahren steigende Geschäfte mit Fondspolicen. VV-Fonds haben aber eindeutige Vorteile. Der Börsencrash hat erneut gezeigt: Die Regel gilt nicht mehr, dass man investieren und einfach abwarten sollte. Die Volatilität steigt – und gute VVFonds sind bei Extremausschlägen nach unten nicht so stark mit dabei. Zudem geben sie auch Sparern ohne große Kapitalausstattung eine effiziente Vermögensverwaltung an die Hand.

DAS INVESTMENT.com: Bleiben aber die Kosten bei Fondspolicen, die oft nicht transparent sind.

Schölermann: Wir bieten bereits seit 2007 die Möglichkeit, bei unseren Policen die Reduction-in-Yield auszurechnen sowie die Werte detailliert inklusive und exklusive Überschüssen darzustellen. Condor war damit Vorreiter am Markt.

DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielen Einmalbeiträge?

Schölermann: Früher waren sie in den fondsgebundenen Versicherungen für die Condor von eher untergeordneter Bedeutung. Wir möchten den Anteil in Zukunft steigern und denken, dass wir mit der Einführung der vermögensverwaltend gemanagten Fonds gerade für dieses Geschäftssegment ein interessantes Angebot haben. Für einen Versicherer sind aber natürlich auch die laufenden Beiträge ein wichtiges Instrument, da man für die nächsten 20 oder 30 Jahre jeden Monat mit Zuflüssen rechnen kann.

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: Statistisch wird aber jede zweite Police vor dem Laufzeitende storniert.

Schölermann: Unabhängige Studien belegen, dass die Condor mit 4,4 Prozent eine der niedrigsten Stornoquoten im Markt hat. Zugleich erhalten wir laut Fondspolicenreport 2011 von Finanz Research die zweithöchsten Beitragssummen im Markt. Beides zeugt von hoher Produktqualität. Hinzu kommt die Flexibilität der Fondspolicen, die den Bedarf der Kunden trifft.

DAS INVESTMENT.com: Was macht Sie da so sicher?

Schölermann: Die Produkte lassen sich heute viel stärker an die Bedürfnisse in jeweiligen Lebensphasen anpassen. Das stellt sicher, dass der Kunde sein später mit dem Vertrag verbundenes Ziel erreichen kann, auch wenn das Leben zwischenzeitlich anders verläuft als geplant. So sind jederzeit Zuzahlungen möglich, ebenso kann mit der Liquiditätsoption auf unerwartete finanzielle Engpässe reagiert werden.

DAS INVESTMENT.com: Das ist bei Fondssparplänen auch möglich. Fondspolicen sind aber steuerlich im Vorteil. Was ist, wenn sich das ändert?

Schölermann: Das Steuerargument ist doch gar nicht so wichtig. Entscheidender ist, dass wir Langlebigkeitsrisiken absichern. Wie teile ich mir das Geld ein, das ich mit 60 oder 65 von einem Sparplan ausgeschüttet bekomme? Werde ich 80, 90 oder 100 Jahre alt? Das weiß niemand. Bei der Versicherung bekomme ich die Rentenzahlungen lebenslang garantiert. Hinzu kommt, dass ich zum Rentenbeginn entscheiden kann, nur einen Teilbetrag zu verrenten.

DAS INVESTMENT.com: Mit welchem Rentengarantiefaktor kalkulieren Sie derzeit?

Schölermann: Das ist vom Eintrittsalter, vom Geschlecht und bei uns auch vom Rentenbeginnalter abhängig. Und vom Garantiezins, der dem Tarif zugrunde liegt. Gegenwärtig kalkulieren wir mit einem Rechnungszins von 1,5 Prozent.

DAS INVESTMENT.com: Mancher Anbieter hat in den Verträgen einen Passus, dass er den Garantiefaktor nach unten korrigieren darf.

Schölermann: Das gibt es bei uns nicht. Zwar wäre eine solche Korrektur nach unten nach Auffassung des Bundesfinanzministeriums kein Hindernis, um in den Genuss der Steuervorteile kommen zu können. Dennoch dürfte dies alles andere als vertrauensbildend beim Kunden wirken. Da sind wir eher für harte Garantien.

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