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Fondsporträt „Wir wollen schneller sein als der Markt“

Rainer Link, Fondsmanager von Meag Eurobalance.
Rainer Link, Fondsmanager von Meag Eurobalance.
Immer wenn die Kursschwankungen an den Märkten zunehmen, ist die Zeit aktiver Mischfondsmanager gekommen. „Bei meinem Fonds, dem MEAG EuroBalance, liegt der Aktienanteil in der Regel bei maximal 80 Prozent“, erklärt Rainer Link. „Da ist es für mich natürlich schwer, den Markt zu schlagen, wenn er schnurstracks nach oben läuft.“

Anders ist es, wenn der Aktienmarkt von einem heftigen Auf und Ab gekennzeichnet ist. Denn dann können Mischfondsmanager durch den Abbau von Aktien im Portfolio Verluste bei Kurseinbrüchen reduzieren und durch eine Erhöhung der Aktienquote von steigenden Kursen profitieren. Denn die richtige Steuerung der Asset Allocation, so heißt es, trägt rund 90 Prozent zum Erfolg eines Mischfonds bei.

Genau das ist Rainer Link im vergangenen Jahr, seit die Volatilität am Aktienmarkt deutlich gestiegen ist, eindrucksvoll gelungen. Zwar hatte er im Frühjahr 2015 die Aktienquote in seinem Fonds von etwa 80 Prozent auf 40 bis 50 Prozent reduziert und damit einen Teil der Aufwärtsbewegung in dieser Phase verpasst. Wichtiger aber war, dass er so mit seinem Portfolio auf die Turbulenzen im Sommer 2015, als die globalen Aktienmärkte infolge massiver Kurskorrekturen bei chinesischen Aktien einbrachen, gut vorbereitet war und die Verluste begrenzen konnte.

Ausrichtung an Fundamentaldaten

Doch vor allem nutzte Link diese Korrektur auch, um seine Aktienallokation wieder zu erhöhen. „Wir haben seinerzeit gesehen, dass es eine technische Reaktion war, die die Kurse immer weiter nach unten drückte, und dass sich an den Fundamentaldaten, also am Wirtschaftswachstum und an den Unternehmensgewinnen, eigentlich nichts verändert hatte“, berichtet der Fondsmanager.

Mit dem Blick zurück zeigt sich: Das war eine gute Entscheidung. Denn bis Ende November war der Euro Stoxx 50 wieder um über 15 Prozent gestiegen und hatte damit einen großen Teil der Verluste wettgemacht. Anfang Dezember lag Link dann noch mal richtig. Im Vorfeld der Fed-Sitzung und der zu erwartenden ersten Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank seit rund zehn Jahren, nahm er sein Aktienexposure wieder zurück.

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