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Aktualisiert am 12.06.2018 - 14:49 UhrLesedauer: 6 Minuten
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Franklin Templeton Investments Die größten Irrtümer über Schwellenländer-Small-Caps

Nebenwerte aus Schwellenländern (EM-Small-Caps) sind stark ins Jahr 2018 gestartet. Viele Länder und Branchen legten im Januar zu und setzten damit die Gewinnphase aus dem Jahr 2017 fort. Grund sind die guten Marktbedingungen und hohe Unternehmensgewinne, die den Zinsschritten der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Unsicherheiten hinsichtlich Pläne der neuen US-Regierung und geopolitischen Problemen trotzen.

EM-Small-Caps sind keine Nischen

Entgegen der landläufigen Auffassung sind Small-Caps aus Schwellenländern unserer Ansicht nach kein Nischenprodukt. Die Anlageklasse umfasst über 20.000 Unternehmen mit einem Börsenwert von insgesamt über 5,2 Billionen US-Dollar und einem Tagesumsatz von mehr als 38 Milliarden US-Dollar. Die Liquidität am Markt für EM-Small-Caps ist mit derjenigen bei EM-Large-Caps vergleichbar. Dementsprechend ist allein die Größe des Anlageuniversums ein großer Vorteil für aktive Manager. Es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, fehlbewertete Unternehmen aufzuspüren.

EM-Small-Caps befinden sich überdurchschnittlich oft im Besitz von inländischen Privatanlegern, die in der Regel häufiger handeln als institutionelle Anleger aus dem Ausland. Ihr Anlagezeitraum ist meist deutlich kürzer, was einen Liquiditätsschub zur Folge hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist Indien: Anleger können dort aus einer riesigen Anzahl kleinerer Unternehmen auswählen, wobei sich die Wertpapiere häufig im Besitz lokal ansässiger Investoren befinden. Zudem kann sich durch den unverhältnismäßig hohen Besitz durch lokale Investoren eine korrelationsfreie Outperformance ergeben, die Large-Cap-Anlegern entgeht.

Ein großer Unterschied zwischen Small-Caps aus Industrieländern und ihren Peers aus Schwellenländern besteht darin, dass EM-Small-Caps an vielen Märkten oft noch lokal ausgerichtet sind; Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 2 Milliarden US-Dollar könnte in einem bestimmten Land, Index oder Sektor ein führendes Unternehmen sein. Viele dieser Unternehmen sind im Familienbesitz und weisen ein stabiles Profil auf.

Schwellenländer-Nebenwerte schwanken nicht zwangsläufig stärker

Ein weiteres großes Missverständnis bei Anlagen in Small-Caps aus Schwellenländern ist die Annahme, dass sie stärker schwanken als Large-Caps. So wie bei allen Investitionen sind auch mit EM-Small-Caps Risiken verbunden. Einige davon werden allgemein mit Titeln aus Schwellenländern in Zusammenhang gebracht, wie zum Beispiel die höhere Volatilität im Vergleich zu Industrieländern. Andere betreffen speziell die Anlageklasse EM-Small-Caps, so zum Beispiel die Meinung, dass Small-Caps aus Schwellenländern volatiler sind als Titel mit höherer Kapitalisierung. Eine Analyse der Standardabweichungen hat jedoch gezeigt, dass diese Vermutung falsch ist.

Wenngleich einzelne Aktien tatsächlich sehr volatil sein können, sind die Korrelationen von Paaren unterschiedlicher Small-Cap-Unternehmen aus Schwellenländern geringer. Dies ist  teilweise auf die Expansionsneigung und die Unterschiede innerhalb dieses Anlageuniversums zurückzuführen. Ein koreanischer Titel aus dem Segment TV-und Online-Shopping wie GS Home Shopping wird nicht durch dieselben Faktoren beeinflusst wie beispielsweise ein indischer Zementhersteller wie J.K. Cement. Damit können die Risiken Anlageklasse reduziert werden.

Über verschiedene Zeiträume hinweg ist die Standardabweichung der Renditen bei EM-Small-Caps weitgehend mit der des Large-Cap-Index vergleichbar. Für Anleger ist jedoch auch wichtig, ob die möglichen Renditen von Small Caps aus Schwellenländern das damit verbundene höhere Risiko ausgleichen. Die nachfolgende Grafik zeigt, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren Small Caps aus Schwellenländern eine niedrigere Volatilität und gleichzeitig höhere Renditen aufweisen als Large Caps aus Schwellenländern.

Höhere Renditen, niedrigeres Risiko bei EM-Small-Caps und Schwellenländern:
Risiko-Rendite-Profil über einen Zeitraum von fünf und zehn Jahren
Stand: 31.Dezember 2017

Quelle: Morningstar. Nur zur Veranschaulichung. Die Volatilität wird gemessen anhand der Standardabweichung in den genannten Zeiträumen.Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.