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Aktualisiert am 12.06.2018 - 14:49 UhrLesedauer: 6 Minuten
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Franklin Templeton Investments Die größten Irrtümer über Schwellenländer-Small-Caps

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Übersehen und vom Research vernachlässigt

Small Caps aus Schwellenländern werden nicht nur von Vermögensverwaltern übersehen, sondern auch vom Research. Das ist nicht nur auf die hohe Anzahl an Unternehmen zurückzuführen, die es abzudecken gilt, sondern auch auf die vergleichsweise wenigen verfügbaren Informationen. Es überrascht kaum (wie die nachfolgende Abbildung zeigt), dass als Folge davon die durchschnittliche Anzahl der Research-Titelempfehlungen für Small Caps aus Schwellenländern viel geringer ausfällt als bei höher kapitalisierten Titeln. Darüber hinaus werden viele Small-Cap-Titel kaum oder gar nicht vom Research beachtet. Bei einer großen Anzahl an Small Caps aus Schwellenländern, die nicht in einem Index geführt werden, ist die Verfügbarkeit von Research sogar noch eingeschränkter. Dies verschafft einem aktiven Manager, der in der Lage ist, solche Unternehmen direkt zu analysieren, einen Vorteil. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein relativ unbekannter EM-Small-Cap, der nicht indexgeführt ist, eine Fehlbewertung aufweist, ist wesentlich höher als bei einem großen Unternehmen, für das viele Analysten Research-Empfehlungen abgeben.

Small Caps aus Schwellenmärkten sind nur unzureichend in den Berichtsuniversen von Analysten vertreten im Vergleichzum breiter gefassten Anlageuniversum der Schwellenmärkte:
Stand: 31.Dezember 2017

Zugang zu lokalem Engagement als Ergänzung bestehender EM-Portfolios nutzen

Im Zuge des langfristigen Erfolges der Schwellenmärkte haben sich die meisten Schwellenländer immer stärker in die Weltwirtschaft integriert. Infolgedessen haben die größten und erfolgreichsten Unternehmen dieser Gruppe ihre Geschäftsaktivitäten häufig über die Grenzen ihrer Heimmärkte hinaus erweitert und exportieren und investieren weltweit. Die Börsenkurse dieser Aktien werden dementsprechend nicht mehr vorrangig von inländischen Faktoren beeinflusst. Solche Unternehmen sind zum Beispiel in der Elektronikbranche, in der Automobilindustrie oder bei Konsumgütern zu finden; sie erwirtschaften einen wesentlichen Teil ihrer Umsätze in Industrieländern und nicht im Land ihrer Niederlassung.

Im Gegensatz dazu bieten EM-Small-Caps im Allgemeinen genau das Engagement, das Schwellenländer überhaupt erst für Anleger attraktiv macht: Inländische Nachfrage, eine günstige demografische Entwicklung, lokale Reforminitiativen und innovative Nischenprodukte.

Als Folge davon unterscheiden sich die Sektoren, in denen Anleger in Small Caps aus Schwellenländern engagiert sind, deutlich von denen höher kapitalisierter Aktien. Der MSCI Emerging Markets Index wird überdurchschnittlich von den Sektoren Informationstechnologie und Finanzen dominiert. Diese Sektoren sind in der Regel weit stärker von weltweiten oder nationalen Konjunkturtrends betroffen. Darüber hinaus ist der Anteil staatlicher Unternehmen unter den Large-Cap-Titeln weit höher. Obwohl wir feststellen, dass viele dieser Unternehmen im Staatsbesitz gut geführt werden, stimmen die Interessen der Inhaber nicht immer zu 100 Prozent mit denen von Minderheitsanlegern überein.

Im Gegensatz dazu sind Engagements in Small Caps aus Schwellenländern in Branchen wie zyklische Konsumgüter und Gesundheitswesen konzentriert. Oftmals sind solche Unternehmen eher lokal ausgerichtet und viele davon sind relativ dominante Akteure in kleineren Branchen. Die erfolgreichsten Small Caps aus Schwellenmärkten nutzen ihre lokale Stärke, um international zu expandieren und damit im Laufe der Zeit ihren Übergang zum Mid-Cap- oder sogar Large-Cap-Unternehmen zu unterstützen.

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