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Franklin Templeton: Sinfonie statt Soloauftritt

Klassisches Konzert: Der Franklin Templeton Global Fundamental Strategies setzt auf die Leistung im Ensemble
Klassisches Konzert: Der Franklin Templeton Global Fundamental Strategies setzt auf die Leistung im Ensemble
Welche Strategie darf’s denn sein?

In unterbewertete Unternehmen investieren, wie es der Klassiker Templeton Growth seit dem Jahr 1954 tut? Einen Deep-Value-Ansatz inklusive Liquiditätsmanagement verfolgen und Sondersituationen wie Übernahmen und Fusionen nutzen wie der Franklin Mutual Global Discovery Fund? Oder auf Chancen der weltweiten Renten- und Währungsmärkte setzen, wofür der Templeton Global Bond Fund steht? Anleger haben die Qual der Wahl – oder sie vertrauen gleich auf den Franklin Templeton Global Fundamental Strategies, der alle drei genannten Ansätze in einem Produkt vereint.

Der im Oktober 2007 aufgelegte globale Mischfonds wird nach transparenten Prinzipien zusammengestellt. Das anzulegende Kapital verteilt sich zu jeweils einem Drittel auf die oben erwähnten Investmentstrategien. Voneinander unabhängige Investmentteams der Konzerngesellschaften Franklin, Templeton und Mutual verantworten das Management ihres jeweiligen Anteils. Dabei lehnen sie sich sehr eng an die Anlageprinzipien ihres Stammprodukts an.

Im Ergebnis sind Fondsanleger aktuell in über 180 substanzstarke Dividendentitel, 220 werthaltige Anleihen und mehr als 20 der aussichtsreichsten Währungen investiert. Franklin Templeton verfolgt mit diesem Mix in mehrfacher Hinsicht einen antizyklischen Ansatz. Zum einen entwickeln sich Renten- und Aktienkurse in Krisenjahren häufig gegenläufig, wie zuletzt 2009 zu beobachten war. Die Kombination beider Assetklassen trägt somit dazu bei, Wertschwankungen zu glätten. Zum anderen nimmt das Fondsmanagement ein regelmäßiges Rebalancing vor.

Steigt also der relative Wert einer Strategie überdurchschnittlich an, wird ihr Depotanteil in regelmäßigen Abständen zulasten der beiden anderen Strategien wieder reduziert. Dieses Vorgehen gewährleistet günstige Einstiegsniveaus und stellt sicher, dass die Balance zwischen den unterschiedlichen Ansätzen auch langfristig erhalten bleibt.

In den zurückliegenden fünf Jahren hat der Franklin-Templeton-Fonds in Euro gerechnet um 59 Prozent zugelegt. Auf Sicht von einem Jahr beträgt der Zuwachs 10,5 Prozent. Als wesentlicher Werttreiber erweist sich aktuell die Aktienkomponente: „Die Fundamentaldaten für Unternehmen und Wirtschaft bessern sich“, kommentiert Fondsmanager Tony Coffey. Zuletzt habe sich ausgezahlt, dass der rund 700 Millionen Euro schwere, weltweit anlegende Fonds in ertragsstarken europäischen Aktien hoch gewichtet war.

Ertragspotenziale nutzen

Die Value-Investoren aus Nordamerika schrecken auch vor unkonventionellen Investments nicht zurück. So erkannten sie frühzeitig das Ertragspotenzial von Banken und Versicherungen aus den USA und Europa. Diese Unternehmen erholten sich in den vergangenen Monaten im Zuge der fortschreitenden Beruhigung an den Finanzmärkten stark. Finanztitel machten zuletzt 24 Prozent der gehaltenen Aktien aus und waren damit so stark gewichtet wie kein anderer Sektor.



Auch im Technologiesegment wird Franklin Templeton fündig. Derzeit hält das Fondsmanagement etwa Microsoft für „substanziell unterbewertet“. Der Softwarekonzern stellte zuletzt die größte Aktienposition im Portfolio dar. Das von vielen Seiten kritisierte US-Unternehmen muss zwar in zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern stärker Fuß fassen. Microsoft verdient jedoch weiterhin prächtig. Kürzlich verkündete die Gesellschaft ein Programm zum Rückkauf eigener Aktien, das 40 Milliarden US-Dollar umfasst. Dieser Betrag reicht aus, um jede siebte Aktie einzuziehen, was den Gewinn pro Anteilsschein entsprechend erhöht.

Vodafone gehört ebenfalls zu den Top-Positionen im Fonds. Der britische Mobilfunker sorgte kürzlich für einen Paukenschlag. Der Konzern verkauft seine Beteiligung am US-Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless für 130 Milliarden US-Dollar an den bisherigen Partner Verizon. Das Geschäft stellt eine der größten Transaktionen der Wirtschaftsgeschichte dar. Vodafone erlöst mit dem Verkaufspreis einen Großteil des eigenen Börsenwerts zum damaligen Zeitpunkt. Ein großer Teil des Betrags, 84 Milliarden US-Dollar, wird an die Anteilseigner ausgeschüttet.

Hohe Cash-Reserve

Umstrukturierungen wie diese stellen Sondersituationen dar, auf die sich die Wertpapierexperten von Franklin Mutual spezialisiert haben. Um zukünftige Gelegenheiten bei Fusionen, Übernahmen oder Restrukturierungen zeitnah wahrnehmen zu können, halten sie derzeit einen hohen Anteil an Barmitteln.

Auch das Anleiheteam von Franklin Templeton wartet gegenwärtig auf günstige Anlagebedingungen. Das Portfoliomanagement parkt deshalb einen Teil des Kapitals an der Seitenlinie, bevor der Investitionsgrad wieder erhöht wird. Bei den weiterhin im Depot befindlichen Rententiteln wurde die Laufzeit verkürzt, um gegen mögliche Zinssteigerungen gewappnet zu sein.

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