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Französischer Fondsmanager zur Präsidentschaftswahl: Sozialisten sind nicht investorenfeindlich

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Bis zuletzt hatten beide politischen Lager mit einem Wachstum der französischen Wirtschaft von 1,7 Prozent in diesem Jahr gerechnet und deshalb für 2013 ein Haushaltsdefizit von 3 Prozent prognostiziert – nach 4,8 Prozent in 2012. Nun hat ihnen der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Strich durch die Rechnung gemacht: Nach den neuesten Berechnungen liegt das Wachstum 2012 in Frankreich eher bei einem Prozent.

Schaut man auf Frankreich und Europa, ist eines klar: Es müssen Sparmaßnahmen ergriffen werden. Beide Kandidaten sind sich der schwierigen Lage Frankreichs in Europa bewusst – obgleich die Staatsfinanzen in der aktuellen politischen Diskussion kaum eine Rolle spielen.

Frankreich muss sparen - die Wähler entscheiden über die Art und Weise

Ihre Pläne unterscheiden sich im Wesentlichen durch unterschiedliche Ansätze bei der Fiskalpolitik. So planen die Sozialisten, die Reichensteuer zu erhöhen. Auch die Konservativen werden um massive Steuererhöhungen nicht herumkommen. Bereits im kommenden Herbst werden von der jetzigen Regierung gestopfte Löcher in der Fiskalpolitik dem Staat neue Einnahmen von etwa 30 Milliarden Euro bescheren.

Schaut man auf den europäischen Kontext, beträgt der Renditeunterschied bei zehnjährigen Staatsanleihen zwischen Deutschland und Frankreich derzeit 1,3 Prozent. Für Investoren bedeutet das: Da Investitionen in deutsche Staatsanleihen auf diesem Niveau lediglich eine negative Realverzinsung bieten und auch französische Staatsanleihen kaum positiv rentieren, lässt man im aktuellen Umfeld besser die Finger von diesen Papieren.

Der Mehrwert der europäischen Märkte liegt derzeit klar bei den hiesigen Unternehmen. Sie können auch bei kurzfristigen Turbulenzen, wie sie die anstehenden politischen Ereignisse womöglich auslösen könnten, den Märkten standhalten und mithilfe ihrer wirtschaftlichen Stärke abwarten, bis sich die Situation wieder beruhigt hat.

Die Investition in Europas Wirtschaftskraft mithilfe von Unternehmens- oder Wandelanleihen sowie nach wie vor günstig bewerteten Aktien wird sich daher auch nach den französischen Präsidentschaftswahlen weiter lohnen.

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