LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 4 Minuten

Fünf Schritte zur europäischen Bankenunion

Seite 2 / 3


2. Verwechseln Sie Erblasten nicht mit permanenten Kosten. Marode Banken sind ein Alptraum, aber eine Bankenunion ist kein Krankenhaus. Sie ist nur für jene Banken gedacht, die so gesund sind, dass sie ein robustes Screening überstehen.

Die Kosten für Bad Banks sollten jenen überlassen werden, die sie in erster Linie verursacht haben, d.h. die Gläubiger der Banken und die nationalen Aufseher. Die einzige Ausnahme sollte für den Fall gemacht werden, dass die Solvenz eines Staates in Gefahr gerät.

In diesem Fall sind Partnerländer so oder so betroffen. Es ist daher ratsam, eine direkte Rekapitalisierung durch eine europäische Institution durchzuführen. Wir möchten nochmals betonen, dass dazu zumindest die Anfänge einer gemeinsamen Bankenaufsicht und einer gemeinsamen Abwicklung benötigt würden.

3. Lassen Sie sich nicht ablenken. Die Bankensysteme in Europa sind heterogen. Frankreich hat fast nur systemrelevante Banken, während das Deutsche System die Deutsche Bank umfasst - eine Institution von Weltklasse -, aber auch eine große Zahl kleiner Sparkassen. Deutschland hat sechs verschiedene Einlagensicherungssysteme.

Der Versuch, Einlagensicherungen miteinander zu verschmelzen, wäre extrem zeitaufwendig und würde viel politisches Kapital verzehren, und das für einen sehr begrenzten Nutzen.

4. Bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor. Eine gute Abwicklungsstrategie zielt darauf ab, die Kosten für die Steuerzahler zu minimieren, und zugleich die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität zu sichern. Die Beteiligung der Gläubiger und die Schließung von Banken sind in dieser Hinsicht sehr wichtig.

Aber die Geschichte zeigt auch, dass große Bankenkrisen hohe fiskalische Kosten verursachen: in einem Drittel der Fälle von Bankenkrisen in hochentwickelten Ländern überstiegen die direkten Kosten für das Staatsbudget 10 Prozent des BIP.

Tipps der Redaktion