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Fusion der Brauerei-Giganten Wie Bavaria-Bier eine Familie zur reichsten in Kolumbien machte

Grund hierfür ist die in Aussicht gestellte Fusion der beiden Brauerei-Giganten Anheuser-Busch Inbev und SABMiller. Die Beteiligung der Santo Domingos an SABMiller gewann in Folge des Aktien-Kursanstiegs 2,2 Milliarden Dollar an Wert, wie der Bloomberg Billionaires Index zeigt. Damit kam die Familie auf ein Vermögen von insgesamt 15,1 Milliarden Dollar (13,2 Milliarden Euro). Der Zugewinn der Großfamilie, angeführt vom 38-jährigen Alejandro Santo Domingo, ist ein weiterer Erfolg für die Familie, deren Vermögen von der finanziellen Unruhe in vielen Teilen Lateinamerikas kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Geheimnis ihres Erfolgs: breite geographische Streuung. Ihr wohl wichtigstes Geschäft war der im Jahr 2005 erfolge Verkauf ihrer Bavaria-Brauerei, damals die größte in Kolumbien, an SABMiller im Austausch für Aktien. Der Deal ließ die Familie vom Besitzer einer regionalen Brauerei zum zweitgrößten Aktionär des weltweit zweitgrößten Bierherstellers aufsteigen - mit einer Beteiligung von 14 Prozent und zwei Sitzen im Aufsichtsrat. „Als sich die wirtschaftliche Situation hier unten sehr gut entwickelte, verkauften sie eine Menge ihrer Aktiva und gingen ins Ausland“, sagt Andres Jimenez, ein kolumbianischer Investor und früherer Chef für internationale Verkäufe beim Vermögensverwalter Serfinco in Medellin. Die Familie sei finanziellen Turbulenzen nicht so stark ausgesetzt wie andere.
Im vergangenen Dezember überholten die Santo Domingos den Banker Luis Carlos Sarmiento in der Rangliste der reichsten Familien Kolumbiens. „Sarmiento war stark bei kolumbianischen Banken engagiert. So verlor er rund 40 Prozent, als die Währung in den Keller rutschte“, sagt Jimenez.
Der kolumbianische Peso hatte in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Mit Ausnahme des brasilianischen Reals und des russischen Rubels entwickelte sich keine Schwellenland-Währung so schlecht. Alejandro ist Sohn des Patriarchen Julio Mario Santo Domingo. Andere Familienmitglieder sind sein jüngerer Bruder Andres, seine Mutter Beatrice Davila sowie die beiden Enkelkinder von Julio Mario aus einer früheren Ehe - Tatiana sowie Julio. Mit Wurzeln in der Karibik-Stadt Barranquilla, der viertgrößten Stadt des Landes, hatte Alejandros Großvater, ein Banker in der Region, viele Firmen aufgekauft, die von der Weltwirtschaftskrise geschwächt waren. Alejandros Vater machte die Familie zu einer der reichsten in Südamerika, indem er auf sein Heimatland Kolumbien wettete - als es noch unter Drogenkartellen und militärischen Auseinandersetzungen litt. Er leitete die Gewinne aus seiner Bavaria-Brauerei in Dutzende Unternehmen in verschiedenen Branchen, von Medien bis Finanzen. Julio Mario war auch  gesellschaftlich aktiv gewesen. So war er erster Botschafter seines Landes in China. Zeitweise lebte er in einem Gebäude in der New Yorker Park Avenue Nr. 740, das einst auch das Zuhause der Rockefellers, Guggenheims und Vanderbilts war, wie es in der unautorisierten Biografie „Don Julio Mario“ heißt. Heutzutage verfügt die Santo Domingo Group über Investments in den Bereichen Immobilien, Banking, Medien und Dienstleistungen. Im vergangenen Jahr tat sich die Tochtergesellschaft Terranum Group mit Equity International von Milliardär Sam Zell zusammen, um die Hotelresort-Kette Decameron zu übernehmen. Alejandro verwaltet das Familienvermögen über die in New York beheimatete Investmentfirma Quadrant Capital. Die Santo Domingos besitzen auch Anteile an der chilenischen Corpbanca, der brasilianischen BTG Pactual und der spanischen Inmobiliaria Colonial. Über Valorem kontrolliert die Familie zudem Caracol Television und andere Unternehmen. Auch privat ist es für Alejandro ein gutes Jahr. Nach einem Bericht der Daily Mail verlobte er sich in diesem Sommer mit der 24 Jahre alten Charlotte Wellesley. Sie ist die Tochter des Großherzogs of Wellington und direkte Nachfahrin jenes britischen Generals, der 1815 Napoleon in der Schlacht bei Waterloo besiegte.

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