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Gebäudedatenmodellierung Das Ausland als Vorbild

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Nur sind die Vorteile wie dargestellt in der öffentlichen Wahrnehmung noch längst nicht auf breiter Font verankert. Die wenigen bisherigen Initiatoren von BIM-Projekten sind hierzulande meist im privatwirtschaftlichen Feld zu finden: Häufig waren es Generalplaner oder Generalunternehmern, die BIM-Systeme initiiert haben.

Sie haben – bedingt durch ihre Organisationsform – einerseits den größtmöglichen direkten Einfluss auf die komplexe Schnittstellenkoordination zwischen Planern und bauausführender Instanz und profitieren andererseits am meisten von einem effizienten Planungs- und Bauablauf.

Wenig überraschend dabei: Generalunternehmer setzen BIM bislang insbesondere dann ein, wenn sie Gebäude selbst planen und betreiben sowie gegebenenfalls auch finanzieren.

Anders beispielsweise in Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Finnland oder Norwegen. Dort wird die Nutzung von BIM bei öffentlich finanzierten Bauvorhaben sogar vorgeschrieben, und in vielen anderen Ländern tastet man ebenfalls längst an das Thema heran – darunter findet sich beispielsweise auch die Schweiz.

Es sei zudem angemerkt, dass sich unter den wenigen BIM-Bauherren in Deutschland oft Unternehmen finden, die aus solchen Ländern kommen, in denen die Gebäudedatenmodellierung vorgeschrieben ist.

Mein Empfehlung: Private Bauherren und Bauunternehmen in Deutschland sollten sich des Themas jetzt annehmen. BIM kommt so oder so; es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die öffentliche Hand in Deutschland nachziehen wird – voraussichtlich ab 2018 wird BIM als Methode für Bauvorhaben der öffentlichen Hand verpflichtend.

Möglicherweise verhilft die EU dem System in Deutschland auch früher zum Durchbruch. Denn das EU-Parlament sprach Anfang des Jahres die Empfehlung aus, das Vergaberecht der Europäischen Union zu modernisieren.

Dabei sei der Einsatz von computergestützten Methoden wie BIM zur Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen und Ausschreibungen vorzusehen. Mit der Verabschiedung einer entsprechenden Richtlinie sollen bis 2016 alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die Nutzung von BIM bei der Realisierung von öffentlich finanzierten Bau- und Infrastrukturprojekten fördern.

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