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Gebühren-Schreck: Fünf Fragen an Kanam Grund

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DAS INVESTMENT.com: Die Anleger verlieren doppelt Geld, durch die Auflösung des Fonds, einmal durch höhere Verwaltungsgebühren. Sollte Kanam aus moralischen Gründen auf die Erhöhung verzichten?

Birnbaum: Wir planen weiterhin, den Fonds für langjährige Anleger mit einem deutlichen Plus aufzulösen. Das ist uns beim US-Grundinvest Fonds gelungen, und wir arbeiten auch beim Kanam Grundinvest darauf hin.

Allerdings und ganz offen formuliert, wir sind keine Wohltätigkeitsorganisation: Wir versuchen, Geld zu verdienen. Um Kunden zu halten und zu gewinnen, brauchen wir einen guten Namen – und den möchten wir wahren. Deshalb sprechen wir ehrlich und offen über unsere Probleme und unsere Lösungswege. Auch wenn das manchmal schmerzhaft ist. Vielleicht waren wir bei der Erklärung der Erhöhung der Verwaltungsvergütung etwas zu forsch und zu spät dran.

DAS INVESTMENT.com: Ist die Gebührenerhöhung nicht ein falsches Signal, das das öffentliche Vertrauen in offene Immobilienfonds weiter schwächt?

Birnbaum: Nein, ich denke nicht. Täglich lösen Fondsgesellschaften Investmentfonds auf, da stehen offene Immobilienfonds recht gut da. Sie haben nur eine schwer kontrollierbare Achillesferse: das Eigenkapital, also das Anlegergeld. Da wir nur in Immobilien investieren, können wir unter Zeitdruck keine ausreichende Liquidität zu vertretbaren Preisen garantieren. Deshalb haben wir ja auch den Fonds geschlossen, anstatt ihn immer wieder kurzzeitig zu öffnen, wie es einige Mitbewerber versucht haben. Wir haben uns für einen sauberen Schnitt entschieden und denken, damit im Interesse aller unserer Kunden zu handeln. Andere Gesellschaften haben ebenfalls ihre Preise erhöht, allerdings weniger öffentlich als wir.

Bereits 2004/2005 hatten wir den Fonds bereits geschlossen. Damals allerdings für Einzahlungen, weil wir nicht genug Anlageobjekte hatten und mit einem höheren Volumen die Leistung des Fonds verwässert hätten. Dafür gab es großen Beifall – auf unserer Seite allerdings Einnahmeverluste.

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