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Aktualisiert am 15.07.2009 - 15:36 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Gefahr von gegenüber: ETFs sollen sicherer werden

Quelle: Fotolia
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Der börsengehandelte Indexfonds DB X-Trackers Dax ETF (DBX1DA) bildet den gleichnamigen deutschen Leitindex ab. Also müssten auch die Dax-Bestandteile irgendwie im Fonds enthalten sein - möchte man zumindest meinen. Dass trotzdem beispielsweise Ende November der Schweizer Nahrungskonzern Nestlé die größte Position im Fondsvermögen stellte, wirkt ungefähr so passend wie ein Pfund Jacobs-Kaffee in der Nesquik-Dose. Auch die Plätze 2 und 3 - Sanofi-Aventis und Tokyo Electric Power - erscheinen nicht so ganz daxgemäß. Des Rätsels Lösung ist die Technik, mit der einige Anbieter seit ein paar Jahren ihre börsengehandelten Indexfonds (ETF für Exchange Traded Fund) bauen. Anstatt jedes Indexmitglied mit exakt derselben Gewichtung auch ins Fondsvermögen zu kaufen, stellen sie ein Fondsportfolio zusammen, das mit dem Index nichts zu tun hat. Die entsprechend indexferne Wertentwicklung übertragen sie einem Geschäftspartner, meist der Bank-Muttergesellschaft. Als Gegenleistung liefert diese wiederum die genaue Performance des Index an den Fonds. Da diese Geldströme nicht im Sekundentakt abgerechnet werden können, werden nur die entsprechenden Zahlungsversprechen getauscht und als Verpflichtungen in die Fonds- und Bankbilanz eingebucht. Und diese Tauschgeschäfte heißen Swap. Im Februar 2006 kam der damalige Marktführer Indexchange (gehört heute zu I-Shares) erstmalig mit Swap-ETFs auf den deutschen Markt. Inzwischen bauen einige Anbieter ihre Fonds durchweg nach diesem Muster. Der Vorteil: Der Fonds weicht nie vom Index ab, da dessen Entwicklung als Ganzes eingebucht wird. Der Nachteil: Mit dem Swap gerät ein Zahlungsversprechen ins Fondsvermögen, und Versprechen fallen aus, wenn der Versprechende in Konkurs geht. Angesichts der aktuellen Finanzkrise ist das kein allzu absurder Gedanke. Zwar begrenzen die europäischen Fondsrichtlinien den Swap-Anteil auf maximal 10 Prozent des Fondsvermögens, und die Rating-Agentur Morningstar stellte fest, dass 2 bis 3 Prozent bereits ausreichen. Ein minimaler Makel bleibt trotzdem. Den will DB X-Trackers nun beheben. „Wir arbeiten an einer Strategie, um das im ETF enthaltene Kontrahentenrisiko zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist hierbei die so genannte Übersicherung des ETFs durch Wertpapiere“, sagt Vertriebsleiter Simon Klein. So eine Übersicherung hieße, dass in dem tatsächlichen ETF-Fondsvermögen mehr Wertpapiere enthalten sind, als für den kopierten Index eigentlich nötig wären. Die überschüssigen Papiere müsste sich der Fonds leihen. Denn wovon wollte er sie denn kaufen? Allerdings hat DB X-Trackers das Projekt noch nicht abgeschlossen, die genauen Feinheiten stehen noch nicht endgültig fest. Mit ihrem Vorstoß will die Gesellschaft nun auch den letzten Zweifel an der Sicherheit Swap-gesteuerter ETFs ausräumen. Wie die Konkurrenz zu diesem Thema steht, lesen Sie Klick für Klick hier.

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