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Aktualisiert am 30.01.2020 - 09:22 Uhrin Grünes GeldLesedauer: 8 Minuten

Genfer Autosalon: Mit Vollgas in die Zukunft?

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DAS INVESTMENT.com: Wie können sich Investoren in Pole-Position bringen? Noch gibt es, abgesehen von Tesla, kaum ein Unternehmen, dass seine Umsätze hauptsächlich im Bereich der Elektromobilität erwirtschaftet.

Bauer: Es gibt bereits heute sehr viele Firmen, die sich im E-Markt tummeln, auch börsennotierte. Die Marktkapitalisierung der Branche beträgt mehrere 100 Milliarden Euro. Wir beobachten derzeit etwa 130 börsennotierte Gesellschaften plus einige noch nicht notierte.

Mettler: Grundsätzlich kann man entlang der gesamten Wertschöpfungskette investieren, das heißt beispielsweise in die Produktion von Lithium, in die Zellenkomponenten- und Batteriehersteller sowie in die Elektromotoren- und Systemhersteller. Zwei Aspekte erschweren jedoch die Umsetzung. Erstens gehören die erstklassigen Komponenten-Hersteller sehr oft zu großen, diversifizierten Konzernen. Damit kauft man als Anleger gleichzeitig noch zahlreiche andere Geschäfte dazu, beispielsweise im Batteriebereich bei Sanyo, Sony und Panasonic. Zweitens gibt es zwar interessante Pure Plays, beispielsweise im Batteriebereich, die aber auch erhöhte Risiken und eine teilweise anspruchsvolle Bewertung aufweisen.

DAS INVESTMENT.com: Welche Branche ist derzeit am attraktivsten für Investoren, die auf das Thema setzen wollen?

Bauer: Batterie- und Autohersteller sind derzeit am attraktivsten. Batteriehersteller halten die Schlüsseltechnologie in Händen. Alle Autohersteller müssen sich positionieren, entweder über Kooperationen, Joint Ventures oder man übernimmt eine Firma. Die Übernahmephantasie ist bei einigen Unternehmen schon enorm. Rohstoffe sind ebenfalls interessant, da es zwar Lithium und die sogenannten „seltenen Erden“ sehr häufig gibt, es aber nur wenige Firmen gibt, die diese Elemente auch abbauen.

Mettler:
Die Hybridisierung von  Fahrzeugen ist in vollem Gang und bietet insbesondere auf der Zuliefererseite interessante Anlagemöglichkeiten, wie beispielsweise Denso, Borg Warner oder Valeo.

DAS INVESTMENT.com: Der weltweit erste Elektro-Fonds, der von Herrn Bauer gemanagte Absolut Future Mobility, hat seit Auflegung am 16. Juni dieses Jahres ein leichtes Minus von 2,6 Prozent gemacht. Der globale Aktienindex MSCI Welt hat im selben Zeitraum um 10 Prozent zugelegt. Ist es noch zu früh, um in die Formel E zu investieren?

Bauer: Die E-Revolution rollt bereits an die Kapitalmärkte. Das Startdatum des Fonds täuscht etwas, da wir bei einer Investitionsquote von Null angefangen haben, investiert wurde erst nach und nach mit den Mittelzuflüssen im Fonds. Insofern ist ein Vergleich derzeit noch nicht angebracht.

Mettler:
Aber Vorsicht ist durchaus geboten. Da dieser relativ kleine Markt große Wachstumschancen bietet, kommt es auch schnell zu Übertreibungen. Deshalb sollten Investoren der Bewertung entsprechende Beachtung schenken.

DAS INVESTMENT.com:
Herr Bauer, mit welcher Performance rechnen Sie mittelfristig?

Bauer:
Wir rechnen mit einer deutlichen Outperformance des Fonds gegenüber den globalen Indizes, da sich das Thema in den kommenden Monaten noch deutlicher als wirkliches Investmentthema herauskristallisieren wird. Die Diskussionspartner:      
 
Thomas Bauer arbeitet für die Münchener Absolut Asset Managers und ist für den weltweit ersten Fonds zum Thema Elektromobilität verantwortlich, den Absolut Future Mobility (WKN: A0R DF9). Er würde sich zwar gerne einen Tesla Roadster kaufen, mit 88.000 Euro ist er ihm derzeit aber noch zu teuer. Philipp Mettler von Sustainable Asset Management (SAM) ist Aktien-Analyst und Spezialist auf dem Gebiet der (Elektro-) Mobilität.  
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