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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 6 Minuten

Geschäftsführer von Finance in Motion im Gespräch Impact Investing „Großes Interesse privater Anleger“

Florian Meister, Geschäftsführer von Finance in Motion.
Florian Meister, Geschäftsführer von Finance in Motion.
DAS INVESTMENT.COM: Was macht Impact Investing für Sie aus und wie setzen Sie dieses um?

Florian Meister: Impact Investing ist die Essenz dessen, was Finance in Motion macht. Investieren mit dem Wunsch, die Welt zu verbessern, fängt am unteren Ende an bei Fonds, die nach Negativkriterien gewisse gehandelte Wertpapiere ausschließen, und geht am anderen Ende des Spektrums hin zu philantropischen Investments, bei denen der mögliche Kapitalverlust einkalkuliert ist. Unsere Fonds sind am oberen Ende des Spektrums angesiedelt, da alle in maßgeschneiderte, nicht gehandelte Assets investieren und somit zusätzlichen Impact zu den am Markt gehandelten Anlagen generieren. Andererseits rechnen unsere Investoren alle mit Kapitalerhalt und in den vorrangigen Tranchen mit durchaus risikoadäquaten, das heißt marktüblichen Verzinsungen. Diese Kombination ist bei den tranchierten Strukturen, für die wir bekannt geworden sind, möglich.

Sie richten Ihre Fonds auf unterschiedliche nachhaltige Themen und Regionen aus?


Meister:
Die für Finance in Motion typischen tranchierten Kreditfonds haben alle bereits im Gründungsdokument ein Thema und eine Geographie vorgegeben: Mikrofinanz, KMU-Finanzierung, erneuerbare Energien, nachhaltige Land- oder Forstwirtschaft, etc. Geographisch ist Finance in Motion stark auf Südosteuropa ausgerichtet, da unser erster Fonds, ein inzwischen milliardenschwerer Mikrofinanzfonds, für die Länder des ehemaligen Jugoslawiens aufgelegt wurde. Zwischenzeitlich haben wir unsere Aktivitäten mit anderen Fonds in den Kaukasus, die Türkei, den Nahen Osten und Nordafrika sowie neuerdings nach Lateinamerika ausgedehnt. Unsere Investment-Zielgruppen sind kleine und mittlere Finanzintermediäre, Projektgesellschaften im Fall der erneuerbaren Energien und auch größere landwirtschaftliche Kooperativen oder Landbesitzer bei den Themen Land- und Forstwirtschaft. Indirekt sind die Nutznießer unserer Investitionen eine Vielzahl Kleinst- und KMU-Kreditnehmer – deren Zahl mittlerweile in Richtung 1 Million geht – die Arbeitsplätze schaffen und verantwortlicher Wertschöpfung nachgehen.

Die ersten Investoren in Ihren Fonds sind staatliche Institutionen?


Meister:
Investorenseitig wenden sich unsere tranchierten Fonds an drei Zielgruppen: die öffentliche Hand, Förderbanken und qualifizierte Privatinvestoren. Zeitlich an erster Stelle stehen die Investoren der öffentlichen Hand, die den dauerhaften Kapitalstock in Form von First Loss Capital eines neuen Fonds schaffen. Die diesbezüglich größten sind die Bundesregierung und die EU. Durch ihre Initative bei der Gründung der Fonds und durch ihre Einbindung in die Entscheidungsgremien ebenfalls ganz vorne zu nennen, sind die bekannten Förderbanken, die in das Mezzaninekapital unserer Fonds investieren: KfW, EIB, IFC, die holländische FMO oder die österreichische OeEB, um nur einige zu nennen.

Die dritte Zielgruppe, die im Verlauf des Wachstums der Fonds eine treibende Rolle übernimmt, sind institutionelle und qualifizierte Privatinvestoren, die in die sichersten Instrumente unserer Fonds investieren: in 3 bis 5 Jahre laufende Schuldverschreibungen mit festem, verhandeltem Zinssatz oberhalb einer Benchmark (z.B. 6M-Euribor). Von den von uns verwalteten Assets von 1,6 Milliarden Euro kommen circa ein Drittel von der öffentlichen Hand, 40 Prozent von Förderbanken, und knapp 30 Prozent von institutionellen Privatinvestoren. Insbesondere bei den Privatinvestoren konnten wir in der jüngsten Vergangenheit ein starkes Wachstum verzeichnen, bei dem wir erwarten, dass es sich in der kommenden Zeit fortsetzt.

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