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Gescheiterter Klimagipfel enttäuscht Nachhaltigkeits-Experten

Quelle: Fotolia
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Die Experten-Kommentare zum Ergebnis des Klimagipfels reichen von „enttäuschend“ über „erbärmlich“ bis hin zum „völligen Fehlschlag“. Denn geeinigt hat man sich nur auf ein einziges konkretes Ziel: nämlich die weltweite Erwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Wie das geschehen soll, blieb indes unklar. Bei zentralen Themen, etwa der Halbierung des Kohlendioxidausstoßes bis 2050, blieb es nur bei Absichtsbekundungen.

„Das Verhalten der weltgrößten CO2-Emittenten USA und China muss als enttäuschend gewertet werden; statt klarer Reduktionsziele stehen in der letztlich vorgelegten Vereinbarung nur vage Klimaschutzziele“, meint der Nachhaltigkeits-Experte von Swisscanto Gerhard Wagner. Und ohne verbindliche Verpflichtungen sei die Eindämmung der Klimaerwärmung nur schwer möglich.

Klimaschutz bleibt weiterhin ein politisches und gesellschaftliches Thema

Während Klimaschutz in der internationalen Politik nicht gerade die oberste Priorität zu genießen scheint, interessieren sich immer mehr Anleger für nachhaltige Geldanlagen. Und sie werden es auch weiterhin tun, sind die Swisscanto-Experten überzeugt.

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„Ein positiver Ausgang der Weltklimakonferenz hätte das Interesse von Anlegern für das Thema Nachhaltigkeit sicher deutlicher gestärkt“, erklärt Bernhard Engl. Dies bedeute aber nicht, dass Umweltschutz zukünftig unter den Tisch fallen werde. „Im Gegenteil: Die Weltgemeinschaft wird nicht locker lassen“, meint Engl. Schließlich werden nächstes Jahr Folgekonferenzen in Bonn und Mexiko stattfinden. Damit bliebe Klimaschutz weiterhin ein politisches und gesellschaftliches Thema – ein Trend, von dem auch die Anbieter nachhaltiger Finanzprodukte profitieren dürften.

Erneuerbare Energien: Nachfrage vieler Schwellenland-Metropolen hängt nicht von Gipfelergebnissen ab

Sein Kollege Wagner erkennt bei erneuerbaren Energien ein Nachfragepotenzial, das nicht auf die Festlegung international verbindlicher Klimaziele angewiesen ist. So seien viele Großstädte in Teilen Asiens und Südamerikas, die unter enormer Luftverschmutzung leiden, auf saubere Energiegewinnung angewiesen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. „Sie werden unabhängig von Kopenhagen diesen Weg weitergehen“, meint Wagner.

Auch wenn klare Regeln und Preise bei CO2-Emissionen die Markttransparenz verbessert und größere Investitionen begünstigt hätten, gibt sich Wagner zuversichtlich. „Im Endeffekt sehe ich durch den Ausgang des Weltklimagipfels im Moment zwar eine Verlangsamung hin zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft, aber keine Umkehr“, sagt er.

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