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Geschlossene Fonds: Das Reste-Risiko

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Eine mögliche Variante sieht Teichert in einem umgekehrten Blindpool: „Emissionshäuser konzentrieren sich auf strategische Allianzen, etwa mit Reedereien – und sammeln Kapital für ein vorab feststehendes Projekt. Damit bauen sie einen positiven Track Record auf, um stetig an neue Projekte zu kommen.“ Zudem kann er sich vorstellen, dass sich der Vertrieb künftig wieder stärker auf die klassische Zielgruppe fokussiert: High Net Worth Individuals mit einem liquiden Vermögen von mehr als 250.000 Euro.

Geschlossene Fonds neu verpackt

Abzuwarten bleibt, ob neue Produktkonzeptionen weg vom KG-Modell – etwa geschlossene Fonds, die in gemischte offene Fondsstrukturen mit eigener Wertpapierkennnummer gepackt werden – dem Markt einen Impuls geben können.

Dass dies insbesondere institutionelle Investoren interessieren dürfte, glaubt unter anderem Hauck & Aufhäuser: Die Frankfurter Privatbank hat mehrere entsprechende Produkte in der Pipeline. „Diese Modelle sind für den Berater wesentlich erklärungsbedürftiger“, meint Vermögensverwalter Taudien. „Sie werden aber definitiv kommen, wenn die Regulierung etwa über die AIFM-Richtlinie den klassischen KG-Fonds weiter stranguliert“, so der Branchenexperte.

Institutionelle Investoren als vielversprechende neue Zielgruppe für geschlossene Fonds sieht er kritisch: „Sie passen nicht zu Emissionshäusern, da es immer unterschiedliche Ansichten über den Preis der jeweiligen Leistung geben wird.“ Ob Privatanleger neue Produktverpackungen goutierten, sei gleichfalls ungewiss: „Viele Anleger sind im Zuge der Finanzkrise nicht klüger, sondern ängstlicher geworden.“ Hinzu komme, dass Komplexität kein Vertriebsmotor sei.

Bündelt man all diese Trends, was wird im Markt passieren? Generell gehen die befragten Experten von einer zunehmenden Konzentration bei den Emissionshäusern und einem insgesamt abnehmenden Angebot an geschlossenen Fonds aus. Vom Standpunkt der Professionalität betrachtet käme das der Branche durchaus zugute.

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