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Aktualisiert am 28.01.2020 - 17:53 UhrLesedauer: 4 Minuten

Geschlossene Fonds ohne Weichkosten: „Die Branche braucht den radikalen Schnitt“

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DAS INVESTMENT.com: Nach Ihrer Lesart dürften Ansparfonds ganz besonders problematisch sein – obwohl auch Flex Fonds diese auflegt.

Feig: Da haben Sie grundsätzlich Recht. Ein Ansparfonds mit „nur“ 10 Prozent Weichkosten, kann in den ersten zwei Jahren trotzdem kaum investieren, weil 90 Prozent der Einlagen in Gebühren fließen. Eine solche Beteiligung ergibt für Anleger rational keinen Sinn. Die Lösung haben wir im neuen Anspar Flex Fonds 3 implantiert. Ein Agio von 5 Prozent, das wir komplett an den Vertrieb durchreichen. Das heißt: 100 Prozent der Einlagen gehen in die Investition. Mit diesem Fonds, der ein Emissionsvolumen von 100 Millionen Euro vorsieht, wollen wir ab Februar in die Platzierung gehen.

DAS INVESTMENT: Welche Ausschüttungen stellen Sie bei dem neuen Fonds in Aussicht?

Feig: Wir prognostizieren 5,25 Prozent auf die  Einlage. Was oberhalb dessen erzielt wird, wird über die Laufzeit verteilt für unsere Kosten etwa für Konzeption, Marketing und IDW-Gutachten verwendet. Diese liegen bei rund 250.000 Euro pro Fonds, hinzu kommen Rücklagen und unsere Verwaltungsgebühren. Wir kalkulieren natürlich eine höhere Rendite, aber durch die höhere Substanzquote entsteht  zwangsläufig ein höherer Ertrag, der die Kosten decken soll.

DAS INVESTMENT.com: Aber die Null-Weichkosten-Lösung ist auch für Sie neu?

Feig: Ja, obwohl die Debatte um die Offenlegung der Provisionen für uns nicht die Ursache, sondern die Bestätigung für unser Kostenbewusstsein ist.  Wir haben zuvor schon mit nur 7 Prozent Gesamtkosten kalkuliert. Doch auch dabei zeigte sich: Dies war noch zu hoch gegriffen, weshalb wir bei unseren Anspar Flex Fonds 2 bis 2009 die Gebühren über drei Jahre gestundet haben.

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