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Geschlossener Immobilienfonds der Commerz Real vor der Pleite

Mittlerweile ist der Fonds der Commerzbank-Tochter Commerz Real überschuldet und zahlungsunfähig. Gründe sind ein Bankdarlehen von 83 Millionen Euro und 28 Millionen Euro für Swap-Geschäfte, die der Fonds noch zurückzahlen muss. Gleichzeitig findet die Commerz Real für das Gebäude der Deutschen Börse im Frankfurter Stadtteil Hausen keinen Nachmieter. Deshalb steht das Haus seit Frühjahr 2011 leer. Laut Markus Esser, dem Leiter der Kommunikation bei dem Fondsanbieter, haben sich 33,1 Millionen Euro Schulden durch Zins- und Tilgung, sowie Bewirtschaftung angehäuft.

Vor zehn Jahren zahlte der Fonds für Grundstück und Gebäude rund 192 Millionen Euro, wobei Anleger 102,3 Millionen Euro beisteuerten. Laut eines Gutachtens des Wirtschaftsprüfers Deloitte & Touche ist die Immobilie heute aber nur noch 45 Millionen Euro Wert. Die Commerz Real müsste also weiteres Geld in die Hand nehmen, um das Gebäude für einen Nachmieter aufzuhübschen.

Den Anlegern droht im Falle einer Abwicklung nicht nur der Totalverlust ihres Geldes. Im Rahmen einer sogenannten Nachhaftung könnte der Insolvenzverwalter die von 2001 bis 2007 gezahlten Ausschüttungen in Höhe von 40,4 Millionen Euro von den Anlegern zurückverlangen. Seit 2007 hat die Commerz Real in Übereinstimmung mit den Anteilseignern kein Geld mehr ausgeschüttet, um die Liquiditätsreserve aufzustocken.

Um die Pleite abzuwenden, will der Fondsanbieter den Anteilseignern auf einer Versammlung am Donnerstag folgende Lösung vorschlagen: Die Fondsgesellschaft Recursa Grundstücks-Vermietungsgesellschaft (Objekt Deutsche Börse) verkauft das Gebäude an eine „Gesellschaft aus dem Kreis der Commerz Real“. Laut Esser wären die Anleger dadurch von ihrer Nachhaftung befreit und könnten ihre Ausschüttungen behalten. Zudem bekämen sie einen Besserungsschein: Falls ein Weiterverkauf der Immobilie Mehreinnahmen bringt, bekämen sie 60 Prozent des Mehrerlöses.

Die Krise des Fonds ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker: Sie fordern, dass geschlossene Immobilienfonds mehrere Objekte besitzen müssen, damit Anleger auch Einnahmen haben, falls ein Mieter ausfällt.

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