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„Gier, Geltungssucht, Geheimniskrämerei“ Was sind die Gründe für die vielen Sparkassen-Skandale?

Seit gestern muss sich Gustav Adolf Schröder, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln Bonn, vor Gericht verantworten. Mit ihm auf der Anklagebank sitzt Immobilienentwickler Josef Esch, berichtet die Kölnische Rundschau. Vorgeworfen wird ihnen Untreue und Beihilfe dazu rund um das Studio- und Fernsehgelände „Coloneum“.

Der Sparkasse Köln Bonn soll dabei ein zweistelliger Millionenschaden entstanden sein, so die Kölnische Rundschau weiter. „Esch soll Schröder Zuschüsse der Gruppe in Millionenhöhe zugesagt haben. Sie sollten Verluste der damaligen Stadtsparkasse Köln aus Mietgarantien ausgleichen.“

Schröder soll sich im Gegenzug für Esch eingesetzt haben, als es um den Neubau der Nordhallen der Kölner Messe ging. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe Schröder nicht ausschließlich nach sachlichen Kriterien gehandelt und Dienstpflichten als Amtsträger verletzt.

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Schröder und Esch haben die Vorwürfe stets bestritten. Um dies zu klären, sind 40 Verhandlungstage bis zum 22. März 2018 angesetzt. Dabei geht es jeweils um die Frage, ob den beiden Angeklagten eine individuelle Schuld an den finanziellen Folgen zur Last gelegt werden kann.

In einem Beitrag für die Wirtschaftswoche beschreibt Mark Fehr „den Kölner Mammutprozess als Lehrstück über den Kölschen Klüngel“. In diesem Beziehungsgeflecht verschafften sich Mächtige aus Politik und Wirtschaft „persönliche Vorteile, für die hinterher die zuvor ahnungslose Allgemeinheit zur Kasse gebeten wird.“

Möglich seien die „Problemfälle bei Sparkassen“, weil Kommunalpolitiker mit der Kontrolle der Institute überfordert seien. Als Beispiel nennt der Finanzredakteur auch die Düsseldorfer Sparkasse: „Viele Politiker schrecken wohl vor einem Streit mit der einflussreichen Sparkasse zurück, weil er ihre Karriere schnell beenden könnte.“

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