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Globale Aktienfonds: Sind sie wirklich so weltoffen?

So sieht die Welt aus, wenn die größten Völker in die Länder <br> mit der größten Fläche umziehen. Der kanadische Blogger <br> John Palmer hat das auf der Website reddit.com einmal <br> durchgespielt. Quelle: Wikipedia/John Palmer, Karte: Fotolia
So sieht die Welt aus, wenn die größten Völker in die Länder
mit der größten Fläche umziehen. Der kanadische Blogger
John Palmer hat das auf der Website reddit.com einmal
durchgespielt. Quelle: Wikipedia/John Palmer, Karte: Fotolia
„Wir investieren nicht in internationale Aktienfonds“, sagt Stefan Freytag, Vorstand der Wilhelm von Finck Deutsche Family Office AG. Die Produkte seien nicht grundsätzlich schlecht. „Aber wir wollen in der Vermögensverwaltung deutlich stärker auf die Schwellenländer setzen, als es die große Mehrheit der globalen Fondsmanager macht.“ Ein gutes Drittel sollten die Märkte repräsentieren.

„Knapp 35 Prozent stellen die Schwellenländer derzeit an der weltweiten Börsenkapitalisierung und rund 30 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Das wollen wir spiegeln“, erklärt Freytag. Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung der aufstrebenden Volkswirtschaften gehe die Tendenz sogar eher in Richtung 50 Prozent. Zu viel? Mitnichten.

Wachstum findet in den Schwellenländern statt. 81 Prozent der Weltbevölkerung leben heute schon in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Bis 2030 werden sie 60 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung stellen, haben die Experten der OECD berechnet.

Fonds kleben am Index
Ein langfristiges, solides Basisinvestment sollte das nicht ignorieren. Das Gros der internationalen Aktienfonds tut es dennoch. Von den 422 Global Playern in der Datenbank des Informationsdienstes Eurofonds gewichtet gerade einmal eine Handvoll die Schwellenländer überhaupt mit 30 Prozent und mehr.

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Spitzenreiter unter den Klassikern ist der Carmignac Investissement mit einem Anteil von 43,1 Prozent (siehe Tabelle). Freytag: „Die große Mehrheit der globalen Aktienfonds klebt am MSCI-Index, und der hat nur einen geringen Schwellenländeranteil.“ Im MSCI Welt liegt er bei mageren 0,1 Prozent, im MSCI All Countries immerhin bei 13,3 Prozent.
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