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Aktualisiert am 01.02.2017 - 10:26 Uhrin DAS INVESTMENT Interview: Achtung, AufnahmeLesedauer: 4 Minuten

Globale Chancen am Rentenmarkt „Der US-Dollar war, ist und bleibt eine Fluchtwährung in der Krise“

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Sollte man im Umfeld eines zunehmenden Rechtspopulismus in Europa überhaupt noch weiter auf Euro-Unternehmensanleihen setzen?

Unternehmensanleihen reflektieren vor allem das spezifische Risiko des dahinterstehenden Unternehmens. Zweifelsohne haben auch politische Entscheidungen oder eine absinkende Bonität des Staats unmittelbar Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen. Damit wird die Situation komplex.

Frühzeitige Risikovermeidung zahlt sich deshalb aus. Im H&A Renten Global setzen wir auch auf Unternehmen, die nicht zu den Daueremittenten gehören und die zugleich nicht ihren Sitz in der anfälligen Euro-Peripherie haben. Peripherie-Bonds haben wir dementsprechend sehr gering gewichtet.

Einen Bogen machen Sie aktuell auch um Schwellenländeranleihen. Was ist der Hintergrund?

Schwellenländerbonds können zwar eine starke Alphaquelle sein, aber nicht zu jeder Zeit und unter allen Umständen. Nach dem Ausverkauf Ende letzten Jahres haben wir das Portfolio mit einer über 5-prozentigen Position ausgestattet. Mittlerweile liegt das Exposure aber wieder bei null. Denn ein starker Dollar setzt den Emerging Markets zu. Außerdem darf man in Schwellenländern politische und ökonomische Aspekte nicht übersehen.

Apropos Dollar: Welchen Beitrag liefern Währungen zur Performance des Fonds?

Im laufenden Jahr waren Währungen – vor allem der Dollar, der mit über 40 Prozent am höchsten gewichtet ist – die wichtigste Ertragsquelle. Das half, phasenweise negative Beiträge anderer Währungen mehr als auszugleichen. Die Abwertung des Britischen Pfunds oder skandinavischer Währungen schlug deswegen nicht so stark zu Buche. Außerdem können wir Währungsrisiken über Absicherungsgeschäfte verringern oder indem wir manche Währungen wie aktuell den Japanischen Yen komplett aus dem Portfolio ausklammern.

Das klingt nach großer Überzeugung von der US-Währung.

Ja, im Währungsmanagement setzen wir auf „Conviction Buys“. Das Dollar–Engagement gehört seit Längerem dazu. Ein wichtiger Grund hierfür ist die auseinanderdriftende Geldpolitik zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. In ein globales und krisensicheres Renten-Portfolio gehört der Greenback zweifelsohne. Er war, ist und bleibt eine Fluchtwährung in der Krise, selbst wenn sie – wie im Fall des Subprime-Debakels – in den USA ihren Ursprung hat.

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