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Globale Wachstumsprognose IWF warnt vor Handelskrieg

Der IWF sagt nun für dieses Jahr einen Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts um 3,5 Prozent voraus und erhöht damit seine Prognose vom Januar um 0,1 Prozentpunkt. Für das kommende Jahr erwartet die in Washington ansässige Institution unverändert eine Wachstumsbeschleunigung auf 3,6 Prozent. Die Prognoseanhebung für 2017 zeigt einen Hauch Optimismus, nachdem der IWF in den letzten Jahren seine globalen Schätzungen tendenziell nach unten revidiert hatte.

Risiko eines "Handelskriegs"

Die Konjunkturbelebung stützt sich dem IWF zufolge auf die "dynamischen" Finanzmärkte und eine seit langem erwartete zyklische Erholung im verarbeitenden Gewerbe und Handel. Das Wachstum der Weltwirtschaft sei im Vergleich zu früheren Jahrzehnten aber noch immer gedämpft, und das Risiko eines "Handelskriegs" werfe weiterhin seinen Schatten auf die Weltwirtschaft, warnte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld.

"Die globale Wirtschaft scheint an Fahrt aufzunehmen - wir könnten uns an einem Wendepunkt befinden", erklärte Obstfeld im Vorwort des Weltwirtschaftsausblicks. Allerdings sei das nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaute "System der internationalen Wirtschaftsbeziehungen einer starken Belastung ausgesetzt, trotz der gesamten Vorteile, die es geliefert hat - gerade weil das Wachstum und die resultierenden wirtschaftlichen Anpassungen viel zu oft ungleiche Chancen beinhaltet haben", fügte er an.

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Aufstieg nationaler politischer Bewegungen

Die Finanzminister und Notenbanker aus den 189 Mitgliedstaaten des IWF dürften sich über die besseren Wachstumsaussichten freuen, wenn sie in dieser Woche zur jährlichen Frühjahrstagung in Washington zusammentreffen. Es ist das erste Frühjahrstreffen seit Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident - der zugesagt hatte, seine Außenpolitik nach dem Prinzip "America First" zu gestalten, allerdings bei manchen Wahlkampfversprechen schon zurückgerudert ist. Neben Trump haben auch andere nationalistische Politiker Zweifel am bestehenden Weltwährungssystem und multilateralen Institutionen wie dem IWF geäußert.

"Eine gesonderte Reihe von Gefahren erwächst aus dem Aufstieg nationaler politischer Bewegungen, die die internationale Wirtschaftsintegration skeptisch betrachten - gleich ob die Integration durch multilaterale regelbasierte Systeme für die Handelsregulierung gefördert wird, durch ambitionierte regionale Arrangements wie Euroraum oder Europäische Union oder durch global vereinbarte Standards für die Finanzregulierung", erklärte Obstfeld laut Redetext am Dienstag in Washington.

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