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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:00 UhrLesedauer: 6 Minuten
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Globaler Marktausblick Trotz Ungewissheit reelle Chancen

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Großbritanniens politische Wirren

Trotz der berechtigten gesamtwirtschaftlichen Sorgen in Großbritannien sehen wir dort bei einigen TitelnChancen. Wir bevorzugen vor allem multinationale Konzerne mit hohen Auslandserlösen: Trotz ihrer Ansässigkeit in Großbritannien sind sie weniger dem wirtschaftlichen Druck im Inland ausgesetzt.

Wir halten Großbritannien trotz der politischen Schlagzeilen und echter Bedrohungen für die inländische Wirtschaft nach wie vor für einen relativ ansprechenden Aktienmarkt. Britische Aktien (gemessen am FTSE 100 Index) bieten die höchste Dividendenrendite aller wichtigen Regionen (gemessen am MSCI World Index). Auf Sicht von 15 Jahren sind die Bewertungen in Großbritannien im Vergleich zur restlichen Welt am günstigsten. Darüber hinaus profitieren Unternehmen im FTSE 100 Index, die mehr als 70 Prozent ihrer Erlöse im Ausland erzielen, vom schwächeren Pfund.

Chancen in den Schwellenländern

Auf Basis mehrerer Kennzahlen erscheinen die Bewertungen in den Schwellenländern im Vergleich zu den Industrieländern chancenreich. Wir bleiben jedoch selektive Stockpicker.

Eine Schwäche im asiatischen Technologiezyklus, ein Abflauen des Welthandels oder eine deutlichere Verlangsamung der chinesischen Konjunktur könnten sich negativ auf die Renditen am Aktienmarkt auswirken. Ein Einbruch der Rohstoffpreise und eine im Sog der Verringerung der Fed-Bilanz abnehmende US-Dollar-Liquidität sind zwei weitere Risiken. Sie könnten sich ebenfalls negativ auf Schwellenländeraktien auswirken.

Im Schwellenländer-Segment finden wir die meisten unserer Schnäppchen in Asien. Hier stellen sich im Bereich Corporate Governance allmählich Verbesserungen ein: Die Management-Teams setzen sich verstärkt mit Minderheits- und ausländischen Aktionären auseinander. Nach unserer Ansicht geht die Entwicklung bei den Themen Transparenz, Liquidität und Marktzugang generell in die richtige Richtung.

Auch Japan kommt mit Blick auf Corporate Governance voran. Unter den asiatischen Schwellenländern sehen wir jedoch Südkorea als das wohl beste Beispiel für Verbesserungen hinsichtlich guter und transparenter Unternehmensführung und für Reformen in Asien. Wir gehen davon aus, dass Südkoreas neu gewählter Präsident Moon Jae-in fiskalische Anreize setzt und beginnt, die wettbewerbshemmenden und intransparenten Praktiken der als „Chaebols“ bezeichneten mächtigen Konzerne zu reformieren. Zugleich dürfte der neue südkoreanische Präsident die Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zu China einleiten. Der Bankensektor des Landes dürfte von dieser politischen Stabilität sowie vom Wirtschaftswachstum und steigenden Zinssätzen profitieren. Trotz dieser positiven Trends sind südkoreanische Banken nach wie vor äußerst günstig bewertet.

Fazit

Unserer Meinung nach werden die Unternehmensgewinne und die Generierung von Cashflow für die Aktienrenditen künftig am wichtigsten sein. Wir konzentrieren uns weiterhin stark auf die geschäftlichen Trends und die Fundamentaldaten von Unternehmen.

Die Politik der Zentralbanken dürfte auch im zweiten Halbjahr die Märkte bewegen. In den vergangenen Wochen wurde zunehmend offensichtlich: Viele Zentralbanken der Welt streben eine Verringerung ihrer außergewöhnlichen geldpolitischen Anreize an, welche die Asset-Preise seit der globalen Finanzkrise stützen. Als fundamental orientierte Anleger würden wir eine Normalisierung der Geldpolitik begrüßen.

Was bedeutet das für Investoren?

Anleger sollten sich auf steigende Volatilität gefasst machen, nachdem die globalen Finanzmärkte nun eine ungewöhnlich ruhige Phase hinter sich gebracht haben. Besonders interessant erscheinen uns zum einen Aktien, die derzeit gegenüber ihren langfristigen geschäftlichen Fundamentaldaten unterbewertet erscheinen. Zum anderen nehmen wir Werte in den Blick, die ein gewisses Maß an antizyklischen oder konträren defensiven Eigenschaften aufweisen. Sie sollten ihre Wirkung entfalten, sobald dem von den USA angeführten und durch die Zentralbanken befeuerten Haussemarkt allmählich die Luft ausgeht.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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