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Glow: „ETF-Anbieter sollten aufhören, Verwirrung zu stiften“

Schluss mit dem Chaos: Lipper-Experte Detlef Glow fordert <br> mehr Klarheit für die ETF-Branche, Quelle: Fotolia
Schluss mit dem Chaos: Lipper-Experte Detlef Glow fordert
mehr Klarheit für die ETF-Branche, Quelle: Fotolia
Die Anbieter börsennotierter Indexfonds (ETFs) überschlagen sich nach der verstärkten Kritik an ihrer Branche mit Transparenzoffensiven. Diese stiften unter den Anlegern meiner Meinung nach eher weitere Verwirrung, als dass sie das Problem lösen.

Denn nach wie vor kocht jeder Anbieter sein eigenes Süppchen und versucht, seine Vorteile gegenüber den Wettbewerbern hervorzuheben. Dabei sollte die Branche lieber mit einer Stimme sprechen.

Schlechtes Vorbild

Wohin es führen kann, wenn eine Branche sich nicht auf ein einheitliches Konzept einigt, zeigt der Bereich nachhaltiger Investments. Dazu gehören Fonds, welche bei ihren Anlageentscheidungen neben ökonomischen auch ökologische und soziale Faktoren berücksichtigen. Viele Investoren halten das an sich für eine gute Idee und interessieren sich für entsprechende Anlagemöglichkeiten.

Doch die Mittelzuflüsse hielten sich bislang in Grenzen, weil Anleger die einzelnen Produkte nicht verstehen und miteinander vergleichen können. Denn im Detail definiert fast jeder Anbieter den Ansatz seiner nachhaltigen Finanzprodukte anders.  

Klarheit beim Namen

Meiner Ansicht nach müssen die Regulatoren in der ETF-Branche ein klar abgegrenztes Spielfeld schaffen. Nur sie können den Wildwuchs der Produktnamen und -kategorien in den Griff bekommen, den die Marketing-Abteilungen der Anbieter geschaffen haben. Grundsätzlich gilt: Der Name eines Produktes sollte immer eindeutig klarmachen, worum es sich handelt.

Die Regulatoren sollten den Markt der börsengehandelten Produkte (Exchange Traded Products - ETPs) in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) einerseits sowie Anleihen (Zertifikate, Exchange Traded Notes - ETNs und Exchange Traded Commodities - ETCs) andererseits unterteilen.

Dass ein Investor die grundlegenden Unterschiede zwischen Fonds und Anleihen kennt, sollte man voraussetzen dürfen. Zudem sollten Anleihen in besicherte und unbesicherte Strukturen unterteilt werden, weil das Emittentenrisiko dabei unterschiedlich groß ist.  
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