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Glows Gedanken: Wie Abkürzungen den Börsenhandel intransparent machen

Detlef Glow, Leiter der<br>Lipper-Fondsanalyse
Detlef Glow, Leiter der
Lipper-Fondsanalyse
Für Außenstehende stellt sich hier die Frage, ob der entsprechende Anbieter den Erfolg seiner bereits gelaunchten Produkte wiederholen will, oder ob er versucht, seine neuen Produkte im Windschatten der bestehenden im Markt zu etablieren. Wie dem auch sei, die Deutsche Börse versucht, das Angebot an Produkten unabhängig von den Vorgaben der Produzenten zu segmentieren, um so mehr Transparenz für die Anleger zu schaffen.

Denn gerade die Transparenz wird zukünftig von den Investoren gefordert werden, wenn das Wachstum an Produkten und Anbietern im Segment der Exchange Traded Notes (ETNs) anhält. Dass es sich bei den ETNs um ein wachsendes Segment handelt, zeigen nicht nur die steigen Volumen sondern auch die steigende Zahl der Produkte und Produktanbieter.

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Aber wie sollten die unterschiedlichen Marktsegmente denn nun zusammengefasst sein? Aus meiner Sicht sollte das Segment der Exchange Traded Products (ETP) übergeordnet sein. Es sollte sich im folgenden in die Segmente der Exchange Traded Funds (ETF) – börsengehandelte Sondervermögen – und Exchange Traded Notes (ETN) – Zertifikate und Inhaberschuldverschreibungen – gliedern.

Während die ETFs mit den gängigen Klassifizierungssystemen, wie zum Beispiel dem Lipper Global Classification Scheme sehr fein in entsprechende Untergruppen eingeordnet werden können, ist dies bei den Zertifikaten aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit im Bezug auf die Abbildung des unterliegenden Index oder die Besicherung der Anleihe sehr komplex.

Somit müssen die ETNs zukünftig nicht nur nach den abgebildeten Basiswerten, sondern auch nach der Art der Besicherung unterschieden werden. Hierbei ist die Unterteilung der Deutschen Börsen in das Segment der Exchange Traded Commodities (ETCs) und anderer Exchange Traded Notes (ETNs) ein erster Schritt, um dieses Segment für Anleger transparenter und damit attraktiver zu machen.

Das Segment der Exchange Traded Notes scheint ebenso zu wachsen wie das der Exchange Traded Funds. Wie jedoch ein Blick auf den amerikanischen Markt zeigt, sind Anlagen in Rohstoffe und Währungen kurzfristigen Trends unterworfen, was zu einer hohen Umschlagshäufigkeit bei diesen Produkten führt. Sollte sich dieser Trend auch in Europa durchsetzen, können mögliche Ausfallrisiken bei den Emittenten dieser Produkte vernachlässigt werden, da diese bei Intraday-Transaktionen nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Nichts desto trotz, bleibt zu hoffen, dass die Anbieter von ETNs sich bei der Namensgebung für Ihre Produkte auf einen Standard einigen können, damit die Anleger zukünftig nicht durch die Namensgebung der Produkte in die Irre geführt werden. Eines sollte zudem klar sein: Egal wie ich ein Produkt nenne, ein gutes Research wird immer zu Tage führen, was hinter dem Produkt steht. Somit sollten auch für das Marketing die Produktklarheit und -wahrheit immer im Vordergrund stehen.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

Der Autor Detlef Glow

Detlef Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 leitet er dort die Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der Tecis Asset Management AG verantwortlich war.

Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

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