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Gold als Absicherung weiterhin unentbehrlich

Manuel Pfeiffer
Manuel Pfeiffer
Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um etwa 25 Prozent gefallen. Dies lässt bei so manchem Goldinvestor Zweifel aufkommen, ob er weiter an der Anlageklasse festhalten soll. Doch Edelmetalle gehören als Absicherung gegen die inflationäre Politik der Notenbanken nach wie vor in jede vernünftige Vermögensaufstellung.

Nachdem der Goldpreis in den letzten Jahren nur steigende Kurse kannte, war das Jahr 2013 für die Goldanleger sehr ernüchternd. Der Goldpreis verlor in den letzten zwölf Monaten etwa ein Viertel seines Wertes. Das Sentiment für Edelmetalle ist nicht zuletzt wegen dem verkündeten Ende der Finanzkrise und der damit verbundenen Aktienhausse schlecht. Die Gefahren an den Finanzmärkten sind keinesfalls verschwunden. Die Verschuldungsquoten einzelner Staaten und das Derivate-Casino der Banken haben sich sogar deutlich vergrößert. Da weder die Politik noch die Banken Interesse an einem starken Goldpreis – der als Fieberthermometer für die Kapitalmärkte fungiert - haben, wurde medienwirksam das Ende der Goldhausse verkündet. Dies hatte zur Folge, dass bei vielen Goldinvestoren Zweifel aufkamen. Diese Unsicherheit und die Aussicht auf ein Auslaufen der Geldschwemme durch die US-Notenbank und Deflationsängste trieben Anleger scharenweise aus ihren Goldinvestments.

Es lassen sich allerdings nach wie vor zahlreiche Argumente pro Gold finden. Seit Jahrhunderten hat das Edelmetall unter Beweis gestellt, dass es auch während der härtesten Krisen die Kaufkraft des Vermögens erhalten kann. In heutigen Zeiten mit einem Überangebot an Papiergeld ist dies wichtiger denn je. Die Druckerpressen der Notenbanken laufen auf Hochtouren. Die Fed erhöhte das Dollar-Angebot seit dem Jahr 2000 um etwa 500 Prozent. Die Goldmenge stieg in diesem Zeitraum nur um gut 20 Prozent. Selbst ein Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Fed ändert nicht viel am erreichten Status Quo. Dies dürfte langfristig inflationäre Tendenzen mit sich bringen und somit zu einem steigenden Goldpreis führen.

Darüber hinaus steht Gold keinem Gläubiger gegenüber und hat somit kein Ausfallrisiko. Ganz im Gegensatz zu Geldwerten wie Anleihen und Sparkonten, deren Rückzahlung von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten oder des kontoführenden Kreditinstitutes unterliegt.

Es ist überall zu lesen, dass US-Hedgefonds und Großinvestoren ihre Goldpositionen abstoßen. Dies ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn sie trennen sich lediglich vom Papiergold, welches sie in Gold-ETFs angelegt hatten. Die Nachfrage nach physischem Gold ist weiterhin sehr hoch, wie uns einige Goldhändler bestätigt haben. Zentralbanken, Privatanleger und vor allem asiatische Investoren kaufen Barren und Münzen. Im laufenden Jahr sogar in noch höherem Ausmaß. Und auch die Großinvestoren greifen heimlich wieder zu: Goldman Sachs besorgte sich mit einem Rekorddeal kürzlich 45 Tonnen Gold bei Venezuela. George Soros, der erst im März 2013 das Ende der Gold-Hausse verkündete, deckte sich kürzlich mit Gold im Gegenwert von 25 Millionen US-Dollar ein.

Der Preis eines Gutes ist wechselhaft und unterliegt der Willkür der Marktteilnehmer. Der dahinter liegende Wert jedoch nicht. Edelmetalle bleiben ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Asset Allokation, da Gold auch zukünftig seine Rolle als Wertspeicher erfüllen wird. Gleichwohl hat der Edelmetallanteil sich in diesem Jahr negativ auf die Gesamtperformance ausgewirkt. Aber sind wir mal ehrlich – wer will bei zahlreichen Rekordständen an Aktienmärkten seinen „Versicherungsschutz“ für das Depot aufgeben? Vielleicht der Anleger, der allein auf die kurzfristige Performance achtet und beim nächsten unerwarteten Crash einer möglichen „Versicherung“ nachtrauert. Denn abgerechnet wird bekanntlich erst zum Schluss.

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