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Gold-ETFs an der Börse – Zahlen zum Crash

Blick auf den Goldschatz der Bundesbank (Foto: Deutsche Bundesbank)
Blick auf den Goldschatz der Bundesbank (Foto: Deutsche Bundesbank)
ETF-Securities meldet einen unschönen Rekord. Noch nie ist in einem Quartal so viel Geld aus börsennotierten Goldprodukten (Exchange Traded Products, ETP) abgeflossen wie im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Nettoabflüsse beliefen sich auf 18,5 Milliarden US-Dollar. Den ersten Gold-ETP gab es übrigens 2003.

Interessant ist dabei vor allem ein Blick auf die Listen mit den Goldbarren, die ETF-Securities für seine physisch besicherten ETPs in zentralen Tresoren einlagern lässt. Das sind im Wesentlichen die Produkte ETFS Physical Gold und Gold Bullion Securities. Natürlich musste das Unternehmen die Bestände den Mittelabflüssen anpassen. Somit verkaufte es im zweiten Quartal notgedrungen fast 44 Tonnen Gold. Und das war nur dieser eine Anbieter. Somit war beim Goldmassaker im April zweifellos viel Papier-Gold im Spiel, aber eben nicht nur.

Bei ETF-Securities versucht man sich im Trösten. „Die tendenziell abnehmenden Mittelabflüsse signalisieren, dass der Höhepunkt der Goldverkäufe bereits hinter uns liegt“, sagt etwa Nicholas Brooks, Leiter des Research und der Investmentstrategie, und fügt hinzu: „Die Gold- und Silberkurse werden voraussichtlich weiterhin davon bestimmt, wie die Investoren die Politik der Fed und die Entwicklung der Realzinsen einschätzen. Auf beide Sachverhalte haben sie unserer Auffassung nach übertrieben reagiert.“

Die Ursache für den Goldrutsch erklärt man bei ETF-Securities so: Anleger erwarteten schnelleres Wirtschaftswachstum und deshalb steigende Realzinsen und weniger Anleihekäufe durch die US-Notenbank. Gleichzeitig sei der US-Dollar stärker geworden. Das alles ließ den Goldpreis im Laufe des Quartals einbrechen. Als Folge daraus hätten Spekulanten und Trendfolger ihre Goldpositionen zurückgefahren.

Hier stimmt aber die Reihenfolge von Ursache und Wirkung mit anderen Eindrücken nicht überein. Denn wie glaubwürdige Marktbeobachter erklärten, waren jene Spekulanten und Trendfolger mit ihren ETP-Verkäufen schon direkt daran beteiligt, als im April und auch schon Monate zuvor der Goldpreis einbrach.

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