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Goldanlage: Versicherung oder Hysterie?

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Es gibt zig verschiedene Methoden der Analyse des Goldpreises, wir wollen hier nur eine interessante beleuchten und zwar die des Mittelwertes mit einfacher und doppelter Standardabweichung. Diese ist ein um 1860 von Francis Galton eingeführter Begriff der Statistik und der Wahrscheinlichkeitsrechnung und ein Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariable um ihren Mittelwert.

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Die Grafik zeigt den Goldpreis seit 1970 zusammen mit seiner Trendlinie. Die beiden gestrichelten Linien auf beiden Seiten der Trendlinie stehen für die einfache und doppelte Standardabweichung. Vor Beginn der ersten Manie war Gold um die doppelte Standardabweichung unterbewertet, vor Beginn der zweiten um die einfache Standardabweichung. Auf dem Gipfel von 1980 lag der Preis um mehr als die zweieinhalbfache Standardabweichung über dem Trend.

Nach dieser Messung ist Gold derzeit überbewertet, allerdings noch längst nicht so hoch wie 1980. Neue Höchststände sind demnach nicht auszuschließen.

Die entscheidende Frage für Anleger ist folglich: Wie sollte er vor diesem Hintergrund agieren. Sollte man auf das spekulieren, was eindeutig nach einer sich entwickelnden Manie aussieht oder sollten man einen nüchternen, konservativen Standpunkt einnehmen und eine Goldposition weiterhin als eine Versicherungspolice betrachten?

Aufgrund des bereits stark gestiegenen Preises raten wir dazu, Gold als Versicherung bis zu 5 Prozent des Anlagevermögens zu betrachten. Die Gründe für ein Goldinvestment haben sich in letzter Zeit nicht verändert. Das Umfeld negativer Realzinsen ist weiterhin intakt. Es sind noch keine stark spekulativen Übertreibungen erkennbar.

Zudem gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Zentralbanken ihre expansive Geldpolitik kurzfristig beenden werden. Und letztlich wird China weiterhin einen Weg suchen, seine immensen Dollarbestände zu „versilbern“. Wird die Versicherung irgendwann allerdings zu teuer, kann man ja immer noch verkaufen.

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