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Goldman sieht 2015 „Welt niedriger Renditen“ „Aktien würden die höchsten Erträge liefern“

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Rohstoffe mit einem Angebotswachstum unterhalb des Durchschnitts - wie etwa Nickel, Zink und Aluminium - werden sich den Experten zufolge überdurchschnittlich entwickeln. Kupfer dürfte derweil anderen Metallen hinterherhinken, hieß es. Die Analysten begründen dies mit einem steigendem Angebot und schwacher Nachfrage aus China.

“Unterm Strich ist unser Marktausblick recht freundlich”, schreiben die Analysten in einem Kapitel mit der Überschrift “Living in a Low-Return World” ("Leben in einer Welt niedriger Erträge"). Bei genauerer Betrachtung jedoch steche hervor, “dass viele Asset-Preise so gepreist sind, dass sie in den kommenden Jahren niedrige absolute Renditen versprechen”.

Auch die Investoren in europäische Aktien können im nächsten Jahr mit einem Ertrag von 11 Prozent rechnen - trotz des Gegenwinds durch ein langsameres Gewinnwachstums bei den Unternehmen als erwartet.

Bei den Unternehmensgewinnen im Stoxx 600 erwarten die Strategen der US-Bank einen Anstieg von 6 Prozent für 2015, etwa halb so viel wie die durchschnittliche Analystenschätzung in einer Bloomberg-Umfrage. Dennoch reicht dies nach Auffassung der Goldman-Strategen aus. Sie sehen den Benchmarkindex zum Jahresende 2015 bei 365 Punkten, was einem Ertrag von 11 Prozent einschließlich Dividenden entspricht. Am Donnerstag gegen Mittag war der Stoxx 600 bei 337,22 Punkten.

“Die Lage muss nicht gut sein, damit der Markt einen vernünftigen Ertrag liefert”, schrieben die Strategen um Peter Oppenheimer. Die Gewinne plus eine erwartete Dividendenrendite von 3,5 Prozent würden die Aktienkurse stützen, wobei die Bewertung nur geringfügig steigen werde, da die Risikoprämie sinke, hieß es weiter.

Nach Einschätzung der Strategen werden Devisenkursänderungen und die Gewinne der Banken die wichtigsten Treiber sein. Auf die Gewinne der Finanzdienstleister entfalle rund 60 Prozent des gesamten Wachstums.

“Das beleuchtet das Risiko für unsere Prognose, da ein wesentlicher Teil auf der Kombination aus der Erholung bei den Banken-Gewinnen und einem schwächeren Euro basiert” und weniger auf einer breit aufgestellten Verbesserung aufgrund von Wirtschaftswachstum, so die Studie.

Goldman sieht außerdem eine Wahrscheinlichkeit von rund einem Drittel, dass die wirtschaftliche Lage so schlecht wird, dass es zu einer “aggressiven” quantitativen Lockerung kommt. Das wiederum würde eine “heftige Aufwärtsbewegung bei Aktien” auslösen.

Im Jahr 2017 sieht die New Yorker Bank den Stoxx 600 bei 440 Punkten. Das wäre nur 9,9 Prozent vom bisherigen Rekordhoch im Jahr 2007 entfernt.

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