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„Goldpreis zieht an" Degussa-Chefvolkswirt über Fed-Entscheid

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Probleme nehmen weiter zu

Je länger die Fed die Zinserhöhungen hinauszögert, desto unwahrscheinlicher werden sie – allein schon deswegen, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich die amerikanische Konjunkturlage wieder eintrübt, und Zinserhöhungen dann nicht mehr möglich sind.

Man sollte nicht meinen, dass die niedrig gedrückten Zinsen die Volkswirtschaften „heilen“. Sie halten zwar in der kurzen Frist die Konjunkturen in Gang und verschaffen überdehnten Schuldnern Luft. Dabei laufen jedoch weitreichende Fehlentwicklungen auf: Kapitalfehllenkung, Spekulationsblasen, Boom-und-Bust und Überschuldung.

Zudem drohen die niedrigen Nominalzinsen früher oder später zu negativen Realzinsen zu werden. Die Politik der Zentralbanken entwertet dann traditionelle Sparformen wie Termin- und Spareinlagen, Staats- und Bankanleihen, Rentenfonds und Lebensversicherungen. Sparer sollten daher reagieren. Hier zwei (langfristig orientierte) Überlegungen:

1. Aktien


Renditen, die nach Abzug der Inflation positiv sind, können grundsätzlich im Aktienmarkt erzielt werden. Und zwar indem man in „gute“ Unternehmen investiert, also Unternehmen, die etwas können, was andere nicht können, und die inflationsresistente Geschäftsmodelle haben – die also auch bei Inflation Gewinne erzielen können. Wenn man gute Unternehmen zu einem günstigen Preis kaufen kann, wird man sein Kapital nicht nur erhalten, sondern auch mehren können. Die Geschichte zeigt: Bei einem guten Unternehmen war das Kapital gut aufgehoben.

2. Gold

Es bietet sich an, einen Teil des liquiden Vermögens in der Währung Gold zu halten. Gold ist nämlich das „ultimative Zahlungsmittel“, ein seit Jahrtausenden erprobtes Geld. Es ist zudem auch eine Versicherung, eine Impfung gegen die Widrigkeiten des ungedeckten Papiergeldsystems, die immer wieder, wie die Geschichte leidvoll zeigt, Inflation gebracht haben. Das Gold kann – anders als die ungedeckten Papiergeldwährungen – nicht durch politische Willkür entwertet werden. Die Reaktion des Goldpreises nach dem Fed-Zinsentscheid sendete eine folgerichtige Botschaft: Der Preis des gelben Metalls zog um mehr als 30 US-Dollar je Unze auf 1.260 US-Dollar je Unze an.


Quelle: Bloomberg.

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