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Grafik des Tages Das macht den Anleihemarkt so anfällig

Anteil an US-Staatsanleihen, die von Brokern und Händlern gehalten werden
Anteil an US-Staatsanleihen, die von Brokern und Händlern gehalten werden
Eine Verkaufswelle schwappt erneut über den Markt für Staatsanleihen, erst vor kurzem im April hatten sich Anleger im großen Stil von den Papieren getrennt. Am Donnerstag fielen die Kurse auf der ganzen Welt weiter zurück. In Deutschland stieg der Zins für 10-jährige Bundesanleihen knapp auf einen Prozent. 10-jährige US-Treasuries rentierten mit bis zu 2,42 Prozent. Diesen Wert hatten die Papiere zuletzt im Oktober 2014. Befeuert wurde die Entwicklung durch Äußerungen von Mario Draghi, dem Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Lektion sei, dass wir uns an Perioden mit größeren Kursausschlägen  gewöhnen müssten, sagte er nach einer Ratssitzung am Donnerstag. Weiter hieß es, auf einem sehr niedrigen Zinsniveau neigen Vermögenspreise zu einer hohen Volatilität. Eine andere Ursache für die höhere Volatilität könnte auch eine schrumpfende Liquidität am Bondmarkt sein. Eine Grafik der Deutschen Bank zeigt die Entwicklung des Markts für amerikanische Staatsanleihen. Generell gilt ein Markt als liquide, wenn Broker und Händler ausreichend Zugriff auf die Papiere haben, die Anleger handeln wollen. Seit Ausbruch der Finanzkrise (2007) ist das Angebot an US-Staatsanleihen rapide geschrumpft. Seitdem ist der Anteil des Handelbaren Volumens an US-Treasuries, den Broker und Händler halten, von über 15 Prozent auf unter fünf gefallen (siehe Grafik, blaue Kurve). Damit hat sich die Liquidität auf diesem Markt verringert. Die aus dem niedrigen Bestand folgende Knappheit wird zum Problem, da Kauf- und Verkaufswünsche der Anleger nicht mehr erfüllt werden können. Die Folge daraus sind stark schwankende Kurse am Anleihemarkt. Der US-Ökonom Nouriel Roubini warnt in einem Beitrag im britischen Guardian vor einem Crash an den Anleihemärkten. Die Illiquidität sei dabei die größte Gefahr und es sei nur ein kleiner Auslöser notwendig, um einen Kollaps auszulösen.

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