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Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:57 UhrLesedauer: 4 Minuten
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Grenzmärkte Reformen als Weg zum Erfolg

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Wachstumsraten zwischen 9,1 und 6,7 Prozent

Sehen wir uns nun einmal die Gründe für unseren Standpunkt an, dass Grenzmärkte Investoren heute ein interessantes Spektrum an Möglichkeiten bieten.

Viele Anleger dürfte es wohl kaum überraschen, dass die zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt zu den Schwellenmärkten zählen. Doch was sie wiederum vielleicht nicht erwartet hätten: China und Indien ausgenommen, sind die übrigen acht dieser Länder tatsächlich Grenzmärkte. Zu diesen acht Ländern gehören Äthiopien, die Elfenbeinküste, Myanmar, Usbekistan, der Kongo, Kambodscha, Tansania und Ruanda. Ihre Wachstumsraten reichen zwischen 2012 und 2016 von 9,1 Prozent bis 6,7 Prozent.

Wirtschaftliche und demografische Gründe sprechen dafür, dass sich diese Trends weiter beschleunigen sollten. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist sehr niedrig, die Urbanisierung entwickelt sich rasant. Die niedrigen Pro-Kopf-Einkommen steigen kontinuierlich.

In vielen Grenzmärkten brechen sich Reformen Bahn – diese Dynamik ist hier deutlich ausgeprägter als in den etablierten Industrieländern, die den Status quo bewahren wollen.

Insbesondere der Verfall der Rohstoffpreise nach dem Boom der Jahre 2000 bis 2008 hat die rohstoffreichen Grenzmärkte  dazu gezwungen, Anpassungen in ihrer Wirtschaftspolitik vorzunehmen – Venezuela einmal ausgenommen.

Es liegt auf der Hand: Um Kapital anzuziehen, müssen Grenzmärkte glaubhafte und nachhaltige Reformen umsetzen. Argentinien unter dem wirtschaftsnahen Regierungschef Mauricio Macri ist hierfür ein gutes Beispiel.

Auch Ägypten ist auf einem guten Weg. Im Zuge der Freigabe seiner Währung hat sich das Land frische Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar erschlossen.

Noch äußerst niedrige Bewertungen

Investments in Grenzmärkte halten wir nicht zuletzt für besonders aussichtsreich, weil die Bewertungen äußerst niedrig sind. Im Vergleich zur entwickelten Welt und zu Schwellenländern notieren die Unternehmen der Grenzmärkte auf sehr niedrigen Bewertungsniveaus.

Für unsere Investments gilt jedoch: Die einzelnen Grenzmärkte haben teils sehr unterschiedliche Ausprägungen. Hier die Spreu vom Weizen zu trennen ist eine Herausforderung, birgt aber enorme Chancen. Wir gehen davon aus, dass sich die einzelnen Reformschritte in den Grenzmärkten auf Dauer auszahlen: Sowohl für die jeweiligen Volkswirtschaften als auch für die Investoren.

Carlos Hardenberg ist seit dem 31. Mai 2017 Director of Frontier Markets Strategies der Templeton Emerging Markets Group.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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