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Griechenland-Anleihen Die spinnen, die Geldverleiher

Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio
Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio
Die Gründe, weshalb Griechenland sich wieder Geld zu vernünftigen Konditionen leihen kann, sind durchaus nachvollziehbar. Die Ankündigungen und Handlungen der Europäischen Zentralbank und der Euro-Staaten-Lenker lässt keinen Raum für Zweifel, dass, selbst wenn Griechenland selbst wird nicht bezahlen können, jemand anderes einspringt.

Wer also heute Griechenland Geld leiht, erhält es ziemlich sicher zurück, wenn auch aus der ein oder anderen Gemeinschaftskasse.

Es ist also scheinbar rational, jetzt griechische Anleihen zu zeichnen, den gegenüber etwa deutschen Bundesanleihen deutlich höheren Kupon zu genießen und zu hoffen, dass schon alles gut geht. Es ist aber nicht wirklich vernünftig.

Warum um alles in der Welt sollte man einem Staat, einem Unternehmen oder einem Privatmann Geld leihen in der sicheren Gewissheit, dass er seine bereits bestehenden Schulden schon nicht wird zurückzahlen können?

Investoren verhalten sich also unvernünftig. Sie rechtfertigen das mit der den Finanzmärkten innewohnenden Logik: Die EZB steht da wie ein Bürge und wenn sie dann doch nicht eintritt oder ein erneuter Schuldenschnitt bei Griechenanleihen kommt, dann war es eben Risiko.

Private Investoren sind sich dieses Risikos bewusst, die große Nachfrage nach den griechischen Schuldpapieren kam von institutioneller Seite.

Das heißt aber nichts anderes, als dass die Spieler an den Finanzmärkten nichts dazugelernt haben. Sie machen noch immer die Geschäfte im Vertrauen auf eine verquere, nur innerhalb des Finanz-Kosmos existierende Logik, die ihnen irgendwie Recht gibt. Sie haben aber nicht Recht, sie handeln unvernünftig und ja, sie spinnen, die Geldverleiher.

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