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Griechenland macht ernst: Steuersünder-Schandpfahl ist online

Der Pranger. Quelle: Wikipedia; Nomo/Michael Hoefner
Der Pranger. Quelle: Wikipedia; Nomo/Michael Hoefner
Auf 170 Seiten sind die Vergehen von 4.152 griechischen Bürgern – darunter auch Sänger, Unternehmer und Händler – aufgeführt, die Steuern in Höhe von insgesamt 15 Milliarden Euro hinterzogen haben. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos setzt damit wohl auf die disziplinierende Wirkung der öffentlichen Demütigung, um die dürftigen Einnahmen des Pleite-Staates ankurbeln.

Eine Überraschung war der Online-Pranger nicht: Bereits im August vergangenen Jahres kündigte die griechische Regierung diesen Schritt im Kampf mit der Steuerhinterziehung, die sich im Pleite-Staat zum Volkssport entwickelte, an. Am 14. November 2011 setzte die Regierung den Säumigen eine zehntägige Frist, ihre Steuerschulden zu begleichen. Die Veröffentlichung der Namen zog sich dann aber hin, weil die Datenschutzbehörde nicht sofort grünes Licht gegeben hatte, berichtet „Focus online“ unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums.

Mit den jüngsten Maßnahmen zur Steuereintreibung will die griechische Regierung die internationale Gemeinschaft kurz vor dem entscheidenden Treffen der Euro-Finanzminister am Montag von der Ernsthaftigkeit ihres Sparkurses überzeugen. Denn eine Pleite des Landes rückt immer näher: Am Wochenende waren die Gespräche der Regierung mit dem Internationalen Bankenverband (IIF) über einen Forderungsverzicht vorerst gescheitert.

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