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Griechenland-Pleite: Einfach nur menschlich

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Gleiches gilt auch bei der Bewahrung vieler scheinbar guten Traditionen in Gesellschaften. Zu oft waren aber diese Traditionen nur in der Erinnerung so positiv oder gar federführend in unserem Handeln. Die Rückschau auf die Traditionen bringt ein Land schnell in eine Lage der Selbstüberschätzung. Das Richtige zu tun wird überlagert von dem Fehler aus der Erfahrung heraus, die Entscheidungen der Vergangenheit als doch klar und eindeutig zu interpretieren. Plötzlich hat jeder gewusst, dass die Banken mit ihren Produkten und ihrem Verhalten eine Immobilienblase produzieren und somit Billionen von Verlusten weltweit produzieren – jeder hat auch gewusst, dass die einzelne EU-Länder dieser Krise nicht Stand halten werden – und so weiter. Heute ist jeder schlauer und jeder weiß was eigentlich geschehen war – wissen wir es aber wirklich und vor allem führt diese Verhalten nicht zu einer Selbstüberschätzung, die zu einer nächsten Krise führen kann? Die aktuelle Situation in einzelnen EU-Staaten lässt dies befürchten. Eine Euphorie der Selbstüberschätzung in Politik und Gesellschaft basiert nicht selten auf diesem Rückschaufehler, der uns alles so klar und nachvollziehbar erscheinen lässt, so dass wir den Weg zum Richtigen nicht mehr erkennen können. Es gibt Kräfte in uns, welche aus der Evolution unserer Entwicklung entstanden sind, die es uns schwer machen, das Richtige zu erkennen und dann auch zu tun. Dabei sind zwei Antagonisten am Werk – das Denken und das Handeln. Und diese Antagonisten scheinen im Falle Griechenlands besonders weit auseinander zu liegen und sich kaum miteinander zu verbinden.

Denken und Handeln als Freund und Feind

Der Mensch ist, was er will – so ein uraltes Zitat. Und in der Tat – das Wollen bestimmt unser Handeln – aber leider nicht ausschließlich. Denn viele unserer Wünsche und Orientierungen entstehen durch eine Kombination verschiedener Aspekte.
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