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Großes Potenzial bei niederländischen Gewerbeimmobilien Mut zu antizyklischen Investitionen

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In den Niederlanden zum Beispiel sieht Böcher den idealen Zeitpunkt für Investitionen: „Dort finden wir Bürogebäude zum Faktor zehn oder zwölf Jahresmieten, was im Umkehrschluss eine Einstiegsrendite von 8 Prozent bedeutet.“ Das Rückschlagpotenzial liege somit nur bei vier Jahresmieten. Gemeint ist die Differenz zwischen dem Einstiegspreis und dem Erlös beim Verkauf mit absolutem Leerstand.

Im Vergleich zum Höhepunkt des Marktes im Jahr 2008 sind die Preise im Nachbarland teilweise um bis zu 40 Prozent gesunken. „Damals waren die Preise derart überhitzt, manche Käufer zahlten sogar Paketaufschläge“, sagt Böcher und erinnert an die Deals von Wölbern und anderen Hollandinitiatoren, die damals einen Teil ihrer Hollandfonds aufgelöst und die Immobilien auf einen Schlag verkauft haben. Gleichzeitig boten die Initiatoren weiterhin Fonds mit Immobilien in den Niederlanden an, die sie ebenfalls teuer bezahlten. „Das war inkonsequent“, so Böcher.

Im Zuge der Finanzkrise gerieten zahlreiche Mieter in finanzielle Schwierigkeiten – auch in den Niederlanden. Sie suchen nun nach Möglichkeiten, mehrere Mitarbeiter auf weniger Fläche bei niedrigeren Mieten zu beschäftigen – auch, weil das Angebot knapp geworden ist. Stichwort: Open Office. In manchen Unternehmen haben die Angestellten nicht mal mehr einen eigenen Arbeitsplatz. Sie schließen ihren Laptop dort an, wo gerade ein Schreibtisch frei ist.

Nicht nur in den Niederlanden ist die Nachfrage nach Büros gestiegen. Der gesamteuropäische Büroflächenumsatz kletterte im ersten Quartal 2017 auf 2,46 Millionen Quadratmeter. Das Ergebnis stammt aus einer aktuellen Studie von Savills. Deren „European Office Market Report“ weist ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Die durchschnittliche Leerstandsrate sank europaweit um 60 Basispunkte auf 8 Prozent, und der verfügbare Bestand reduzierte sich, bis auf wenige Ausnahmen, flächendeckend. „Die meisten Märkte verzeichneten im ersten Quartal 2017 ihr niedrigstes Leerstandsniveau seit 2008“, schreibt Savills in seiner Studie.