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Aktualisiert am 06.04.2020 - 15:38 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 4 Minuten
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Großinvestoren „ETFs liefern einen einfachen, liquiden Zugang zu Anleihen“

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Welche Anleihesegmente sind gefragt?

Mustafa: Vor allem Unternehmensanleihen und High Yields. Der Staatsanleihebereich ist für viele Investoren aufgrund der Rendite zurzeit nicht interessant.

Was ist das zweite dominierende Thema?

Mustafa:
Smart Beta als eine Alternative zu Investments in klassische marktkapitalisierte Indizes. Wir sprechen zurzeit mit vielen Kunden über das Thema Factor Investing, auch auf deren Nachfrage hin. Wir positionieren das Thema zwischen der passiven und aktiven Welt. Die Produkte liefern ein Beta-Exposure, aber mit einem aktiven Instrument dahinter.

Wollen die Kunden eher Einzel- oder Multi-Faktor-ETFs?

Mustafa: Investoren, die nicht die Manpower und Expertise haben, sich mit Einzelfaktoren zu beschäftigen, nutzen gern unsere Multi-Faktor-Lösungen. Investoren, die Faktoren nur beimischen wollen, kaufen auch Einzelfaktor-ETFs. Sehr gefragt sind in der aktuellen unsicheren Zeit die Minimum-Volatility-Strategien.

Was ist mit Smart-Beta-Lösungen für den Anleihebereich?

Mustafa:
Das ist nicht so trivial, wie mancher denkt. Wir bieten erst Smart-Beta-Lösungen im Anleihebereich an, wenn wir hier wirklich einen Mehrwert für den Kunden erkennen. Stattdessen ermöglichen wir eher den Zugang zu bestimmten Themen oder Nischen. Im Juni haben wir zum Beispiel einen Fallen-Angels-ETF auf den Markt gebracht, der in Anleihen investiert, die aus dem Investmentgrade-Bereich herabgestuft wurden.

Und Thema Nummer drei?

Mustafa:
Das dritte Thema ist Nachhaltigkeit. Gerade deutsche institutionelle Investoren zeigen Interesse. Das Problem ist, dass es kein einheitliches Verständnis des Begriffes gibt. Wir sprechen daher mit den Investoren, um herauszufinden, was für sie im Bereich Nachhaltigkeit entscheidend ist, und versuchen dann die passenden ETFs zu liefern.

Wofür setzen institutionelle Investoren ETFs vor allem ein?

Mustafa: Das Bild hat sich in den vergangenen Jahren etwas verändert. Früher war ein ETF vor allem ein taktisches Instrument. Das ist es heute immer noch. Durch weitere Preissenkungen treten wir aber auch in Konkurrenz zu klassischen Indexfonds, und ETFs werden auch im Core-Bereich eingesetzt. Sehr gern werden ETFs zurzeit zur Steuerung der Cashflow genutzt. Dazu replizieren Kunden ihr bestehendes Portfolio mit ETFs und können dann die Kapitalzu- und abflüsse über dieses Overlay steuern.  

Wo müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten?

Mustafa: Bei den großen institutionellen Investoren ist immer noch der Kostenfaktor entscheidend. Anlagelösungen über Indexfonds werden zum Teil im einstelligen Basispunktebereich angeboten, da können wir nicht mithalten. Hier gilt es, die Vorteile der ETFs herauszustellen. Gerade in volatilen Märkten ist die Zusatzfunktion der ständigen Handelbarkeit nicht zu unterschätzen. Das erkennen auch immer mehr Investoren.

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