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„Großstadt light“ B-Städte bieten bessere Investitionschancen

Arndt Krienen, Vorstandsvorsitzender von Westgrund
Arndt Krienen, Vorstandsvorsitzender von Westgrund
Immobilien in Deutschlands Top-7-Städten sind für Investoren mittlerweile kaum noch attraktiv. Die Renditen sind niedrig und die Kaufpreise steigen stärker als die Mieten. Auch deshalb werden ja vereinzelt Stimmen laut, die an diesen Standorten vom Beginn einer Blasenbildung sprechen.

Ganz anders ist die Situation in den B-Städten. In diesen, meist weniger im Blickfeld stehenden Wohnungsmärkten jenseits der großen Zentralstädte sind in den letzten Jahren die Mieten stärker gestiegen als die Kaufpreise. Dort haben sich deshalb attraktive Investitionsmöglichkeiten ergeben. Und sie ergeben sich immer noch, selbst wenn auch dort die Kaufpreise mittlerweile angezogen haben. Bei gleichem oder sogar niedrigerem Risiko lassen sich dort höhere Renditen erzielen als in den A-Städten.

Dabei ist die Attraktivität der mittelgroßen Städte natürlich abhängig von der Stärke ihrer jeweiligen lokalen Wirtschaft. Können sie gute Perspektiven für Arbeitsplätze vermitteln – ob in Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Forschung und Lehre oder Kultur – dann verbuchen sie meist auch einen hohen Zuzug einkommensstarker Arbeitnehmer für sich. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nachfrage nach Wohnraum.

Aber die guten Jobperspektiven sind nicht der einzige Grund für die Beliebtheit von B-Städten. Denn B-Städte bieten im besten Fall „Großstadt light“: urbaner Charakter plus Nähe zur Natur, städtischer Flair ohne die negativen Aspekte großer Ballungsgebiete. Das können Metropolen ihren Einwohnern häufig nicht bieten.

Vor allem im Osten der Bundesrepublik weisen mittelgroße Städte seit Jahren ein bemerkenswertes Zuwanderungsplus auf. Dresden und Leipzig sind dafür die besten Beispiele. Diese Städte sind vor allem für junge Menschen und Berufseinsteiger oft attraktiver als die Top-7-Städte, weil die Lebenshaltungskosten dort nur bei etwa 80 Prozent des Westniveaus liegen und dies voraussichtlich auch noch einige Zeit so bleiben wird.

Gleichzeitig finden sich hier gute Universitäten und eine lebendige Kulturszene. Wenn dann noch, wie es im gesamten Raum von Halle über Leipzig  bis Dresden zum Beispiel der Fall ist, eine differenzierte Wirtschaftsstruktur hinzukommt, die Wachstumspotenzial bietet und nicht von Investitionsentscheidungen weniger Einzelunternehmen abhängig ist, dann ist eine solche Region für Investoren besonders interessant.

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