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Gunther Westen: „Es ist Endspielzeit in der Euro-Zone“

Gunther Westen
Gunther Westen
DAS INVESTMENT.com: Euro-Krise, US-Schuldenberge: In welche Länder sollten Anleger 2012 ihr Geld bringen?

Gunther Westen: In die Bric-Staaten, da diese wieder in einen Zinssenkungszyklus einschwenken und so das Wachstum in den entwickelten Ländern unterstützen könnten. Innerhalb der großen Industrieländer bleibt Deutschlands Aktienmarkt am interessantesten.

DAS INVESTMENT.com:
Und auf welche Anlageklassen sollen sie setzen?

Westen: Wir sehen Credit als am attraktivsten, da hier die Spreads teilweise bereits auf Rezessionsniveau sind. Außerdem werden im Hochzins-Bereich Ausfallraten angenommen, die fast viermal so hoch sind wie die aktuellen. Aber auch Aktien weisen interessante Bewertungen auf, dürften aber zunächst bedingt durch die extreme Risikoaversion eher weiter in der bisherigen Bodenbildungsphase bleiben.

DAS INVESTMENT.com: Wo sehen Sie die größte Herausforderung für einen Fondsmanager?

Westen: Die Politisierung der Ökonomie, die Hysterie und der Herdentrieb um die Schuldenkrise und die extremen Schwankungen.

DAS INVESTMENT.com:
Wie geht’s weiter mit dem Euro und seiner Zone?

Westen: Es ist Endspielzeit und es geht um den Erhalt oder das Auseinanderbrechen der Währungsunion. Sollten die Spreads von Italien weiter explodieren und der Käuferstreik anhalten, wäre irgendwann die Refinanzierung nicht mehr möglich. Spätestens dann wäre die EZB die einzige Institution, die über massive Staatsanleihen-Käufe die Währungsunion zusammenhalten könnte. Je früher die EZB damit beginnt, desto einfacher wäre die Stimmung zu stabilisieren. Sollte die EZB nicht einspringen, sieht das Szenario ziemlich düster aus.

DAS INVESTMENT.com:
Wie entwickeln sich bis Ende 2012 der Dax und der Dow Jones sowie die Preise für Gold und Öl?  

Westen: Beim Dax rechne ich mit 6.500 Punkten, beim Dow Jones mit 12.600 Punkten. Den Goldpreis schätze ich für Ende 2012 auf 1.400 US-Dollar pro Feinunze, den Ölpreis auf 115 Dollar pro Barrel.

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