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„Hätten wir entsprechend unserer Aktienfavoriten umgeschichtet, wären wir jetzt bei einer Rendite von zirka 83 Prozent“

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DAS INVESTMENT.com: Wie arbeitet Intelligent Recommendations genau und was ist das Besondere an dem Konzept?

Schmoller: Das Konzept von Intelligent Recommendations basiert auf den Forschungsergebnissen aus meiner Magisterarbeit mit dem Titel „Kollektive Intelligenz in virtuellen Gemeinschaften im Internet“. Unser Ziel ist es, einen Mehrwert für Anleger zu schaffen, die nach Hilfe bei ihren Anlageentscheidungen suchen. Unser System ist nach den Bedingungen, die für das Entstehen kollektiver Intelligenz wichtig sind, komplex ausgearbeitet worden. Auf unserer Plattform können alle User ihre Empfehlungen abgeben. Um die Unabhängigkeit einzelner Meinungen zu gewährleisten, können die Nutzer nicht sehen, wer welche Empfehlung abgegeben hat. Auch Meinungsaustausch in Form von zum Beispiel Diskussionsforen ist nicht möglich. Anschließend werden die vielfältigen Informationen gefiltert und ausgewertet. Unter Anderem durch diese Bedingungen entstehen kollektive Empfehlungen.

DAS INVESTMENT.com: Worauf kommt es bei den Auswertungen an?

Schmoller: Uns ist es wichtig, dass wir einen wirklichen Mehrwert für unsere Nutzer schaffen und nicht einfach nur die Börse nachbilden. Daher geben die Nutzer keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen ab, sondern benennen ihre lang-, kurz- und mittelfristigen Favoriten. Bei den Auswertungen werden die Anleger in unterschiedliche Risikoklassen aufgeteilt. Des Weiteren verwenden wir Aktualitätsalgorithmen, so dass neue Empfehlungen mehr als ältere zählen. So entsteht ein selbstregulierendes Empfehlungssystem, das immer aktuell bleibt.

DAS INVESTMENT.com: Wie kamen Sie auf das Thema kollektive Intelligenz?

Schmoller: Ich habe mich bereits in meinem Studium Angewandter Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg viel mit virtuellen Gemeinschaften im Internet, Netzstrukturen und Informationssystemen beschäftigt. Dabei kam ich auch mit dem Konzept der kollektiven Intelligenz in Berührung und habe mir überlegt, wie man diese Erkenntnisse in der Finanzbranche einsetzen könnte. „Intelligent Recommendations“ basiert auf einer Empfehlungsplattform für Kapitalanlagen, die ich bereits 2007 während meines Studiums entwickelt habe. Im August 2008 bekam ich das EXIST-Gründerstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und der EU für diese innovative Informationstechnologie, das mir die Gründung eines eigenen Unternehmens ermöglichte.

DAS INVESTMENT.com: Und hat sich Ihre Theorie auch in der Praxis bewährt?

Schmoller: Ja. Seit eineinhalb Jahren liegen wir nun stets zwischen 13 und 28 Prozent über den Vergleichsindizes, wenn wir die monatlichen Depots mit den Einzelwerten und ihren Entwicklungen seit Bestehen im Depot betrachten. Wenn wir entsprechend unserer Aktienfavoriten der Musterdepots umgeschichtet hätten, wären wir seit Beginn der Messungen vor etwa 22 Monaten jetzt bei einer Rendite von zirka 83 Prozent, im Gegensatz zu etwa 60 Prozent, dem Durchschnitt der Vergleichsindizes.

DAS INVESTMENT.com: Welche Aktien sind derzeit die Favoriten in Ihrem Musterdepot?

Schmoller: Unser Musterdepot umfasst bis zu 400 Werte unterschiedlicher Risikoklassen. Aktien sind nur ein Teil unserer Musterdepots, da sowohl Favoriten aus dem Fonds- und Rohstoffbereich als auch Anlageverteilungen eingesehen werden können, für die Information, wie die eigene Anlage gewichtet werden kann: zum Beispiel 70 Prozent Aktien, 20  Prozent Anleihen und 10 Prozent Rohstoffe oder Geldmarkt. Als Favoriten bei den Aktien sind in unserem Musterdepot aktuell zum Beispiel KWS Saat, BASF, Hugo Boss, Leoni, Klöckner & Co, Illumina,  Aixtron, Intel, Volkswagen, Hochtief, Delticom, Sony oder Krones zu nennen.

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