Übersicht: Vermittlerrecht & Haftung

Dass eine VSH-Police Pflicht ist, wissen zwar alle Vermittler. Doch bei den Details drohen schnell Versicherungslücken. Daher müssen Finanzberater regelmäßig abchecken: Sind wirklich alle neuen Mitarbeiter, Produkte und Geschäftsfelder noch abgedeckt? Dabei hilft eine jetzt aktualisierte Checkliste.

„Der Bericht über meinen Tod wurde stark übertrieben.“ Dieses Mark Twain zugeschriebene Zitat erinnert an aktuelle Lebenszeichen deutscher Maklerpools, die jetzt kurzfristig auf „kürzlich veröffentlichte Falschmeldungen“ reagiert haben. Demnach wollten sie eine Übernahme rein „vorsorglich prüfen“.

Ab Donnerstag, 20. April, ist die Nachhaltigkeitsabfrage in Kundengesprächen auch für den 34f- Vertrieb verpflichtend: Die neue FinVermV ist in Kraft. Wir stellen Leitfäden vor, die Beratern in der Praxis helfen wollen.

Wenn sich Kunden über Vermittler beschweren, schalten sie immer öfter den Ombudsmann für Versicherungen ein. Der unabhängige Streitschlichter ersetzt den oft mühseligen Zug durch die Instanzen. Damit Versicherte aber gar nicht erst Beratungsfehler geltend machen, sollten Vermittler clever vorbeugen.

Viele Vermittler möchten ihren Kundenkreis durch Zukauf eines fremden Kundenbestands erweitern. Dabei sollte der Kaufvertrag möglichst detailliert aufgesetzt werden, rät Rechtsanwalt Robert Boels. Sonst kann ein bloßer Bestandskauf schnell als Betriebsübergang gelten - mit unangenehmen Folgen für den Käufer.

Es war nur noch eine Formsache: Der Bundesrat hat am Freitag Änderungen an der Finanzanlagenvermittlungsverordnung angenommen. Damit sind ganz bald auch 34f- und 34h-Vermittler verpflichtet, Kunden vor dem Produktverkauf nach deren Nachhaltigkeitsvorlieben zu fragen. Doch das ist kein Selbstläufer.

Für deutsche Versicherungsvermittler gelten neue Regeln für das Kundengespräch: Die empfohlenen Produkte müssen zum Nachhaltigkeitsprofil des Kunden passen. Soweit die Theorie. Was Praktiker hierbei beachten müssen, erklärt Frank Rottenbacher vom Vorstand des Vermittlerverbands AfW.

Das Landgericht Hamburg hatte bereits so geurteilt, jetzt hat das Oberlandesgericht Hamburg dessen Sichtweise bestätigt: Ein Mehrfachagent darf nicht mit „unabhängiger“ Beratung werben. Rechtsanwalt Björn Thorben M. Jöhnke hat sich das Urteil angesehen.

„Das Bankgeschäft fußt auf Vertrauen“, weiß Christian Piller. Doch: „Dieses wurde mit der Pleite der Silicon Valley Bank verspielt“, erklärt der Experte für Risikomanagement in einem Gastbeitrag. „Kein Tool kann solide Governance-Prinzipien innerhalb einer Bank ersetzen.“

Die Branche der Vermögensverwalter befindet sich ohne Zweifel im Wandel. „Dieser bringt neben Risiken auch zahlreiche Chancen mit sich“, steht für Zlatko Vucetic fest. Der Chef beim Branchendienstleister Infront schaut vor allem auf drei grundlegende Aspekte: Compliance, Cybersicherheit, Wettbewerb.

Kredite trotz eines negativer Einträge bei der Schufa? Das sollte schon stutzig machen, warnen Deutschlands Verbraucherschützer. Aktueller Anlass dafür sind mehrfache Beschwerden von Nutzern einer Online-Plattform. Daher erklären sie, wie Verbraucher unseriöse Kredite leicht erkennen können.

Ein Provisionsverbot im deutschen Versicherungsvertrieb wird es nicht geben – zumindest nicht von der obersten Aufsichtsbehörde für den Finanzsektor. Das und mehr zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage. Aktueller Anlass der Diskussion: Neue Vorstöße aus Brüssel.

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW stellt seinen Vorstand neu auf. Für den seit 2017 tätigen Matthias Wiegel zieht Franziska Geusen ein. Sie soll sich um zeitgemäße Themen wie Digitalisierung und Social Media kümmern, wünscht man sich bei dem Verband. Wiegel bleibt dem AfW in anderer Position jedoch erhalten.

Das Landgericht Köln hat einem Riester-Sparer recht gegeben, der gegen seinen Lebensversicherer geklagt hatte: Die Zurich hatte seinen Rentenanspruch einseitig gekürzt. Auf Anfrage von DAS INVESTMENT konnte das Unternehmen bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme hierzu abgeben.

Das OLG München hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, nach welchen Kriterien die Abgrenzung von einem selbständigen Handelsvertreter zu einem unselbständigen Angestellten vorzunehmen ist. Rechtsanwalt Jens Reichow kommentiert.

Ein aktuelles BGH-Urteil könnte „viele Betriebe retten, die sonst kurz vor der Insolvenz stünden“. Das meint André Disselkamp, Versicherungsmakler aus Berlin. Jeder Firmenkunde müsse jetzt jedoch „die im Versicherungsvertrag angegebenen Konditionen genau prüfen“, mahnt er in einem Gastbeitrag an.