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Handelsabkommen mit der EU Vietnam Vorreiter in Südostasien

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Die meisten Mobilfunkverträge: Vietnam weltweit auf Platz 10

Die Mittelschicht in Vietnam wächst, und die Menschen ersetzen ihre Fahrräder durch Motorräder, Roller und Autos. Mithilfe ausländischer Investitionen aus Japan, Frankreich und China entsteht in Ho-Chi-Minh-Stadt nun das erste U-Bahn-System. Dies soll die Verkehrsbelastung auf stark befahrenen Straßen in den Städten reduzieren.

Außerdem stoßen neue Technologien aus der EU bei den Verbrauchern auf reges Interesse. Vietnam steht weltweit auf Platz zehn der Länder mit den meisten Mobilfunkverträgen - noch vor Deutschland, Thailand und Großbritannien.

2012 gab Vietnam ein breites „Drei-Säulen”-Programm für die Wirtschaftsreform bekannt. Damit sollten öffentliche Investitionen, staatliche Unternehmen und der Bankensektor neu strukturiert werden. Der Fortschritt ist in vielen Bereichen jedoch langsam. Zudem ist Vietnams Bankensektor nicht ausreichend kapitalisiert und notleidende Kredite belasten Banken und Unternehmen stark.

Gesamte Region profitiert vom Freihandelsabkommen

Das neue Handelsabkommen zwischen Vietnam und der EU dürfte auch für die ASEAN-Länder (Association of Southeast Asian Nations) von Bedeutung sein und zur Nachahmung anregen. Singapur hat bereits ein Freihandelsabkommen mit der EU. Aber auch andere ASEAN-Mitgliedsstaaten wie Thailand, Myanmar, Kambodscha, Laos, Indonesien, Brunei und die Philippinen dürften davon profitieren.

Vietnam bietet viele der Schlüsselmerkmale, die Südostasien generell als attraktives Ziel für globale Anleger auszeichnet. Neben Rohstoffen gibt es in der Region, insbesondere in Singapur und Teilen von Thailand und Malaysia, Nischen mit fortschrittlichen Technologien sowie einige Banken und Telekommunikationsunternehmen von Weltrang. Das Pro-Kopf-Einkommen ist in weiten Teilen der Region niedrig, vor allem in Ländern wie Laos, Kambodscha und Myanmar. Diese Länder haben erst kürzlich den Wandel zu marktwirtschaftlichen Strukturen begonnen. Unternehmen können dadurch billig produzieren.

In vielen Ländern Südostasiens sind auch die demografischen Bedingungen, mit einem großen Bevölkerungsanteil im arbeitsfähigen Alter, sehr günstig. Zugleich birgt die wirtschaftliche Umstrukturierung, insbesondere in Indonesien, das Potenzial zur Steigerung von Produktivität und Unternehmensrentabilität.

Durch die Lage zwischen China und Indien, auf einer der weltweit meistgenutzten Handelsrouten, dürfte Südostasien außerdem deutlich davon profitieren, wenn diverse andere Freihandelsinitiativen fruchten. Innerhalb von Südostasien könnte die geplante ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft einen Markt mit 600 Millionen Menschen bilden, auf dem die vielseitigen Ressourcen der Region zusammentreffen.

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