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Hans-Jörg Naumer Die Jagd nach Einkommen geht weiter

Hans-Jörg Naumer, Chefanalyst bei Allianz Global Investors: Die Volatilität wird zunehmen.
Hans-Jörg Naumer, Chefanalyst bei Allianz Global Investors: Die Volatilität wird zunehmen. | Foto: AGI

Und auch, wenn die Relation zwischen Volatilität am
US-amerikanischen Aktienmarkt und den Kurs-Gewinn-
Verhältnissen geradezu eine Tiefenentspannung der Anleger
anzeigte. Wer aber Kapitaleinkommen generieren wollte und
dies mit wenig Lust am Risiko, für den war das Streben allein
nach Kapitalerhalt bei Anleihen ein echter Kampf. Um es gleich vorwegzunehmen: 2018 wird es nicht einfacher.

2018 nicht einfacher

Das Negativ- und Niedrigzinsniveau in weiten Teilen des
Anleihenmarktes wird uns erhalten bleiben. Gleichzeitig heißt es
„Disruption“ allerorten.

• Disruption auf Unternehmensebene: Innovationszyklen
werden immer kürzer. Gleichzeitig führen die neuen
Technologien des „2. Maschinenzeitalters“ zu einer merklichen
Polarisierung des tech-lastigen US-Aktienmarktes. Von den
500 Unternehmen des S&P 500 waren es im abgelaufenen
Jahr vor allem 60, welche die Performancecharts anführten.

• Disruption in der Politik: Die Regierung um US-Präsident
Trump muss ihr fiskalisches Programm durchsetzen, nicht
zuletzt, um vor den Zwischenwahlen im November 2018
wirtschaftspolitische Erfolge verbuchen zu können. In Europa
müssen die Brexit-Verhandlungen vorankommen – die
Sorge vor einem harten Brexit nimmt zu. Darüber hinaus
stehen Wahlen in Katalonien (im Dezember 2017) und in
Italien (im Frühjahr 2018) an. Genügend Agendapunkte also
für Überraschungen.

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• Disruption vielleicht auch bei der Geldpolitik: Der Stab
des Chefs der US-Zentralbank Fed wird übergeben, bei der
Europäische Zentralbank (EZB) dürfte sich die Nachfolge von
Präsident Mario Draghi entscheiden und „Peak Liquidity“ – der
Gipfel der Zentralbank-Liquidität – steht an. Kommt es wirklich
zu den von uns erwarteten drei Zinsschritten der Fed, dürften
diese so manchen dann doch überraschen. Und auch die EZB
muss sehen, ob sie ihren Kuschelkurs mit den Märkten so
weiter fahren kann. Ein Ende der quantitativen Maßnahmen
wird auf jeden Fall wahrscheinlicher – und wünschenswerter.
Gleichzeitig sollte die Konjunkturdynamik zeigen, ob sie
ebenfalls ihren Gipfel überschreitet und es zum Abstieg der
Wachstumstempos kommt. Die Jagd nach Kapitaleinkommen
geht also weiter.

Die Strecke vor uns wird kurviger

Leitplanken sind die Konjunktur
und die – trotz allen Überraschungspotenzials – immer noch
expansive Geldpolitik. Für Schlaglöcher kann die Inflation sorgen,
falls die Preise, etwa in Folge eines steigenden Ölpreises, nach oben
ausbrechen.

In Anbetracht der beiden „Leitplanken“ sollten Aktien weiter
übergewichtet bleiben. Auf steigende Volatilität einstellen, heißt
aber die Devise.

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