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Hansainvest: „Aufwärtstrend bei Gold wird sich 2013 fortsetzen“

Ist Gold wieder im Kommen?
Ist Gold wieder im Kommen?
Steigende Risikoneigung der Investoren gleich sinkender Goldpreis: Die aktuell negative Preisentwicklung im Segment des gelben Edelmetalls spiegelt diese Wechselbeziehung derzeit wider. Dass dies allerdings kein Jahrestrend sein wird, davon ist Nico Baumbach, Fondsmanager der beiden Edelmetallfonds Hansagold und Hansawerte der Hamburger Kapitalanlagegesellschaft Hansainvest, überzeugt: „Das gesamte finanzpolitische Umfeld ist weiterhin durch Instabilität gekennzeichnet. Langfristig kann sich das auf den Goldpreis nur positiv auswirken.“ Die seit langem bestehende Preisdifferenz zwischen Platin und Gold hat sich in den ersten zwei Monaten des Jahres 2013 geschlossen. Auch die Edelmetalle Silber und Palladium haben eine erfreuliche Wertentwicklung gezeigt.

„Der Jahresbeginn 2013 war von einer zunehmenden Risikobereitschaft auf Investorenseite geprägt“, so Nico Baumbach. Anleger legten eine deutlich zuversichtlichere Haltung an den Tag als im vergangenen Jahr und erhöhten ihr Engagement beispielsweise in Aktieninvestments. „Zudem verfügen institutionelle Investoren traditionell zu Jahresanfang über neue Risikobudgets. Defensive Anlagen wie Renten und eben auch Gold geraten dann zunächst einmal etwas aus dem Fokus der Anleger“, erläutert Baumbach. Ein weiterer negativer Einflussfaktor auf den gesunkenen Preis des Edelmetalls war, dass ETF-Investoren ihre Goldbestände massiv reduziert haben.

Finanzpolitische Entwicklungen sprechen weiterhin für Gold

Eine echte Gefahr für den Goldpreis sieht Baumbach aber nicht. „Weder charttechnisch noch fundamental deuten diese Entwicklungen darauf hin, dass Gold langfristig an Bedeutung verlieren wird.“ So werde der seit dem Jahr 2000 anhaltende Aufwärtstrend des Goldpreises erst mit Unterschreiten der 1.500-Dollar-Marke tatsächlich durchbrochen. Vor allem aber gebe es keinen nachhaltigen Grund für die positive Stimmung der Anleger: „Die finanzpolitische Lage hat sich weder in Europa noch in den USA entspannt. Im Gegenteil: In Europa sorgt der unklare Ausgang der Wahlen in Italien für Unsicherheit, und in den USA hat Präsident Obama nun mit der ersten Runde der Ausgabenkürzungen in Höhe von 85 Milliarden Dollar im Rahmen des Fiscal Cliff beginnen müssen. Dass sich die dortige Pattsituation zwischen Republikanern und Demokraten perspektivisch ändern wird, ist unwahrscheinlich“, erläutert Baumbach. Solange die Zentralbanken die Zinsen nicht massiv erhöhen, die negativen Realzinsen also bestehen bleiben, und der Schuldenproblematik weiterhin mit dem Drucken von Geld begegnen, sei Gold als stabile Währung attraktiv. „Dass sich an der ‚Gelddruckpolitik‘ nichts ändern wird, unterstreicht einerseits die erneute Zusage der US-Notenbank Fed in den USA zu seinem massiven Aufkaufprogramm von Staatsanleihen. Verstärkend wirkt, dass auch der neu gewählte japanische Premierminister Shinzo Abe zur Lösung von Schulden- und Währungsproblemen auf eine Erhöhung der Geldmenge setzt“, sagt Baumbach.

Hohe Nachfrage aus den Emerging Markets und Produktionsengpässe

Gleichzeitig ist die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall vor allem aus den Emerging Markets weiterhin hoch. Dementgegen stehen mögliche Engpässe auf der Angebotsseite. „Zwar sind diese aufgrund der hohen realen Bestände im Gegensatz zu den in der Industrie verwendeten Edelmetallen Silber, Platin und Palladium für den Markt nicht so bedrohlich, eine Auswirkung haben sie aber doch“, so Baumbach. Der Grund für die Engpässe liegt insbesondere in der wirtschaftlichen Situation der Minen in Südafrika: Durch steigende Lohn- und Energiekosten geraten immer mehr Unternehmen dort derart unter Druck, dass sie von der Schließung bedroht sind. So sah sich selbst der südafrikanische Branchenriese Anglogold kürzlich gezwungen, Minen stillzulegen, weil ein lukratives Betreiben nicht mehr möglich war. „Alles in allem stehen die Zeichen für eine weitere positive Entwicklung des Goldpreises durchaus gut“, resümiert Baumbach.

Der Preisentwicklung des Goldes ist die von Silber nicht unähnlich. „Auch hier sehen wir derzeit eine eher seitwärts gerichtete Bewegung ohne echten Schwung“, beobachtet Baumbach. Ganz anders bei Platin und Palladium: „Beide sind aktuell sehr gefragt.“ Denn hier macht sich die gestiegene Risikobereitschaft der Anleger positiv bemerkbar, sind doch die beiden Metalle eng mit der konjunkturellen Entwicklung verknüpft. So hat insbesondere die gute Entwicklung der Automobilindustrie in Asien und den USA, in der die Metalle hauptsächlich verarbeitet werden, einen entscheidenden Einfluss.

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