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Aktualisiert am 08.11.2012 - 11:14 Uhrin MärkteLesedauer: 6 Minuten

Harte Währungen: Vom Euro zur Krone

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Dreierlei Hartwährungen


Auch Jürgen Hermann, Bereichsleiter Vermögensverwaltung der Hoerner Bank (HB), verzichtet mit dem von ihm beratenen Fonds HB Strategie Hartwährungsanlagen auf Investments in Russland. „Ohne Rechtssicherheit für den Investor ist alles nichts. In der nächsten Krise kann man durchaus davon ausgehen, dass wieder wenig Rücksicht auf ausländische Anleger genommen wird“, so Hermann.

Aufgelegt wurde der Fonds im Dezember 2011 bei HSBC. Grundsätzlich gibt es für Hermann derzeit drei Arten von attraktiven Währungen: erstens Rohstoffwährungen. Dank der hohen HandelsbilanzÜberschüsse sind diese Währungen gefragt, Abwertungen daher unwahrscheinlich. Hermann zählt dazu vor allem Kanada, Norwegen und Australien.

Zweitens kauft er Anleihen von Ländern mit guter Haushaltsdisziplin wie Schweden oder Dänemark. Und drittens mag er jene von Staaten mit hohen Wachstumsraten, die kein Demografie-Problem haben und nur eine geringe Verschuldungsquote aufweisen – etwa die Türkische Lira oder die Indonesische Rupie. Obwohl der Schweizer Franken inzwischen an den Euro gekoppelt ist, sind 3,5 Prozent des Portfolios dort investiert.

Hermann: „In der Schweiz ist die Party eigentlich schon vorbei. Die Investition ist eine Wette darauf, dass die Zentralbank ihre Position nicht durchhält.“ Russlands Abschneiden im internationalen Ranking der Korruptionswahrnehmung bezeichnet auch Christian Link von Raiffeisen Capital Management als „verbesserungsfähig“.

Der Manager des Raiffeisen Global Fundamental Rent zieht jedoch andere Schlüsse. Er konzentriert sich auf die guten Fundamentaldaten Russlands. Bei der Titelauswahl zählen bei ihm vor allem Wirtschaftswachstum, gesunde Staatshaushalte, ausgewogene Leistungsbilanzen und eine vorteilhafte Demografie.

Zudem rechnet Link mit zunehmender Nachfrage nach russischen Staatsanleihen: „Nach den letzten Informationen will die russische Regierung den Markt für russische Staatsanleihen im Herbst 2012 liberalisieren und den Zugang für Investoren erleichtern.“

Weiche Kriterien ausgeklammert


Auch Dirk Springer, Manager des Berenberg Hartwährungsanleihen, achtet bei der Titelauswahl vor allem auf die Fundamentaldaten. „Die weichen Kriterien klammern wir aus“, so Springer. Sein Raster: Absolute Verschuldung unter 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Neuverschuldung unter 4 Prozent, Inflationsrate unter 3 Prozent, und das BIP muss mehr als 500 Milliarden US-Dollar betragen.

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