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Haus, Straße, Feld: Sachwerte-Studie von HWWI und der Berenberg Bank

Ein Diamant - laut der Studie von HWWI und Berenberg als Geldanlage nur etwas für Experten. Quelle: Fotolia
Ein Diamant - laut der Studie von HWWI und Berenberg als Geldanlage nur etwas für Experten. Quelle: Fotolia
In ihrer Studie „Strategie 2030 – Sachwerte“ analysieren die Berenberg Bank und das HWWI Sachwerte wie Rohstoffe, Infrastruktur, Immobilien, Ackerland und Forstwirtschaft, Diamanten, Kunst und Luxusgüter hinsichtlich ihrer Potenziale und Risiken. DAS INVESTMENT.com fasst die Erkenntnisse zusammen.

Rohstoffe

Mit Blick auf Rohstoffe fällt das Studienergebnis ernüchternd aus. „Industriell genutzte Rohstoffe sind nicht wirklich knapp“, schreiben die Forscher Es sei lediglich eine Frage des absoluten Preisniveaus, wann und wie die vorhandenen reichhaltigen Ressourcen erschlossen und verfügbar gemacht werden. Das dann steigende physische Angebot werde, wie schon immer in den vergangenen 160 Jahren, mit fallenden Preisen einher gehen.

Dieser Zeitpunkt werde zwar höchstwahrscheinlich nicht vor dem Ende der laufenden Dekade erreicht, so die Forscher weiter. Allerdings sind Rohstoffe eine Anlage für sehr langfristig orientierte Investoren. Schließlich ist ein Rohstoff-Zyklus extrem lang und kann bis zu 40 Jahren dauern.

Infrastruktur

Infrastruktur-Anlagen halten die Forscher für eine interessante Portfoliobeimischung für langfristig orientierte Privatanleger. Denn der weltweite Bedarf an Infrastrukturinvestitionen sei zwar enorm, es fehle jedoch an der Finanzierung, die die hoch verschuldeten Staaten nur bedingt zur Verfügung stellen können. Vor diesem Hintergrund gewinne privat finanzierte und betriebene Infrastruktur immer stärker an Bedeutung.

Immobilien

Die in jüngster Zeit massiv gestiegenen Immobilienpreisen sind laut HWWI und Berenberg noch kein Anzeichen für eine Blase. Denn die Immobilienpreise reflektieren den demografischen Wandel und die allgemeine Einkommensentwicklung. Neben Direktinvestitionen halten die Forscher Anlagen in offene oder geschlossene Immobilienfonds, Immobilien-AGs und Immobilienaktienfonds (Reits) für aussichtsreich.  Von Immobilienaktien aus Deutschland, die in letzter Zeit 70 bis 90 Prozent verloren haben, halten sie hingegen nicht viel.

Ackerland und Forstwirtschaft


Auch wer in Agrarproduktion und in Forstwirtschaft investiert, macht langfristig ein gutes Geschäft, sind die Forscher überzeugt. Schließlich steige die Bevölkerungszahl – und damit die Nachfrage nach Lebensmitteln. Zudem werden immer mehr Agrarprodukte als Treibstoffe verwendet.

Für Waldinvestments spreche außerdem die Tatsache, dass das Waldwachstum nicht an Konjunkturzyklen gebunden ist. „Geschlagen wird dann, wenn die Preise attraktiv sind“, so die Forscher. Der größte Teil des Ertrages fließe am Ende, wenn die Flächen verkauft werden. Zusätzliche Erträge können aus der Verpachtung der Waldflächen entstehen. Wie einschlägige Indizes belegen, stiegen die Preise für Ackerland und für Wälder in der Vergangenheit bereits deutlich stärker als Aktienkurse.

Allerdings gibt es in der Bundesrepublik derzeit kaum Wald zu kaufen, und die Preise haben sich trotz starker regionaler Schwankungen vielerorts seit Mitte der Dekade auf 7–12 Euro pro Quadratmeter verdoppelt, so das Studienergebnis. Institutionelle Investoren weichen daher inzwischen vermehrt nach Osteuropa, Asien und Südamerika aus.

Diamanten

Diamanten als Geldanlage sind laut den Forschern nur für Investoren geeignet, die über eine Reihe spezieller Kenntnisse und Insiderkontakte verfügen. Denn laut der Studie sind im Großhandel Preisaufschläge zwischen 30 und 60 Prozent üblich. Ohne Insiderkontakte sei es kaum möglich, diese Marge entscheidend zu verkleinern.

Kunst


Auch Kunst ist laut der Studie eine gute Geldanlage für Kenner. „Im Vergleich zu den Kapitalmärkten ist der Kunstmarkt insgesamt durch ausgeprägte Informationsasymmetrien zwischen Marktinsidern und Außenstehenden sowie durch Intransparenz gekennzeichnet“, so die Forscher. Mit anderen Worten: Das Expertenwissen ist auf dem Kunstmarkt mehr wert als auf dem Kapitalmarkt, wo die meisten entscheidungsrelevanten Informationen schnell und für alle zugänglich sind. Allerdings habe die Globalisierung den Kunstmarkt erreicht, was die Transparenz des Kunstmarktes erhöhen dürfte.

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