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HCI: Risikomanagement hat 2009 höchste Priorität

Quelle: Fotolia
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Einsparungen in Höhe von 7 Millionen Euro sein notwendig. Dann könne auch bei einem Platzierungsvolumen 2009 von 300 Millionen Euro ein positives Konzernergebnis erreicht werden, so Pres. Entlassungen wolle man möglichst vermeiden. Höchste Dringlichkeit haben in diesem Jahr die Risiken, die aus den 80 bestellten Schiffen erwachsen, die bis 2012 abgeliefert werden sollen. Die Unternehmensführung geht nicht davon aus, dass alle Bestellungen plangemäß über Schiffsbeteiligungen finanziert werden können. Hierfür müssten jetzt aktiv gegengesteuert werden, so Friedrichs. Was wird aus 80 von HCI bestellten Schiffen? Alle möglichen Lösungen sind für HCI denkbar: Schiffe bei den Werften – gegen Verlust der Anzahlung – zu stornieren, eine spätere Ablieferung zu vereinbaren sowie die so genannten Reedereimodelle: Hierbei finanziert der Reeder ein Schiff mit einem höheren Fremdkapitalanteil ohne Anlegerkapital, so dass die Banken keine Eigenkapitaltranchen vorfinanzieren müssen. Finanzvorstand Pres räumt ein, dass die Gespräche mit allen beteiligten Partnern – Reedern, Banken und Werften – nicht einfach seien. Es sei jedoch zu spüren, dass alle ein vitales Interesse an einer Lösung hätten. Vorstandsmitglied Oliver Moosmayer sei mit Bank- und Reedereipartnern derzeit zu Gesprächen mit den Werften in Asien und berichte, dass es durchaus Verhandlungsbereitschaft gebe: Schließlich sei niemandem gedient, wenn einer der Vertragspartner die Krise nicht überlebe. Dies gelte auch für die Banken, insbesondere die HSH Nordbank, mit der HCI einen Großteil seiner Geschäfte abwickle. „Wir glauben, dass die genau wissen, was sie tun“, so Pres. Die nun offenbar abgewendete Insolvenz der größten Schiffsbank der Welt hätte die HCI freilich schwer beschädigt. HCI: Banken bereiten sich auf Tilgungsausfälle vor Die Zurückhaltung der Schiffsbanken im Neugeschäft sei ein gutes Zeichen, so Pres. Sie weise darauf hin, dass sich die Banken auf die laufenden Schiffshypotheken konzentrierten. Schließlich werde es vielen Reedern bei magerer oder gar fehlender Charter schwer fallen, ihrer Kredite zu bedienen. Diese Risiken müssten die Banken jetzt vorwegnehmen und einplanen. Schließlich könne es nicht in ihrem Interesse sein, die Schiffe säumiger Schuldner selbst zu betreiben oder in der aktuell miserablen Marktlage zu verkaufen, erläutert Pres. Das Geschäftsjahr 2008 hat HCI mit einem Minus von 16,8 Millionen Euro abgeschlossen. Dies sei einmaligen Sondereffekten geschuldet, heißt es dazu vom Unternehmen. Andernfalls hätte es ein Plus von rund 20 Millionen Euro verbuchen können. Die Sonderabschreibungen resultieren vor allem aus der vollständigen Wertberichtigung der Beteiligung an der NY Credit Operating Partnership LP. Dieses Investment in gewerbliche Immobilienkredite sollte ursprünglich in ein Fondskonzept gegossen werden. „Durch die vollständige Bereinigung des Abwertungsrisikos wurden Verlustrisiken für die Zukunft reduziert“, sagt Ralf Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der HCI. Obwohl das Jahr mit Verlust abgeschlossen wurde, war es der Unternehmensführung gelungen, die Eigenkapitalquote und den Cashflow weitgehend stabil zu halten. Ein Grund hierfür sind die Veräußerungen der HCI-Anteile an Aragon. Neben dem Risikomanagement für die Neubestellungen hat HCI 2009 ein besonderes Augenmerk auf das Management des Bestandsportfolios und die Vertriebspartner. Bei der HCI Treuhand wurde deshalb das Personal aufgestockt. Den Vertrieb wolle man in einem engen Dialog unter dem Schlagwort „Initiative Sachwert“ in der veränderten Beratungs- und Vertriebssituation begleiten. Gleichwohl konnte Friedrichs berichten, dass HCI auch im ersten Quartal 2009 in allen Segmenten Platzierungserfolge vorweisen könne, insbesondere bei den Schiffsfonds. Pres ergänzt, dass aus Vertriebskreisen zu hören sei, dass sich HCI hier besser behaupte als die Konkurrenz. Konkrete Zahlen werde der Quartalsbereicht liefern. Abgesehen von einem Solarfonds (Lesen Sie >> hier weiter) wird HCI seinen Anlegern 2009 aber keine neuen Investmentideen anbieten.

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