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Aktualisiert am 27.01.2020 - 14:59 Uhrin Alternative InvestmentsLesedauer: 2 Minuten

"Hedge-Fonds haben die aktuelle Krise nicht verursacht"

Andrew Baker, Aima
Andrew Baker, Aima

„Wir stimmen darin überein, dass ein globales Problem eine globale Lösung braucht“, sagt Baker. Die Aima arbeite sehr eng mit Politikern und Regulierungsbehörden auf nationaler und internationaler Ebene zusammen, um ein globales Regelwerk für die Branche auszustellen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass ein großer Teil der europäischen Hedge-Fonds bereits heute reguliert sei: „Eine große Mehrheit der europäischen Hedge-Fonds-Industrie hat ihren Sitz in Großbritannien, und die dortige Aufsichtsbehörde Financial Services Authority hat einen stringenten Prozess für die Zulassung von Hedge-Fonds-Managern und ein sehr effektives System, um die größten Hedge-Fonds zu überwachen.“ Auch andere europäische Länder hätten vergleichbare Vorschriften.

„Hedge-Fonds haben die aktuelle Krise nicht verursacht“, betont Baker. „Und weil sie eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Märkten Liquidität zur Verfügung zu stellen, werden sie wichtig sein, um eine mögliche Erholung zu unterstützen.

Der Verband reagiert mit der Stellungnahme auf neuerliche Forderungen, Hedge-Fonds stärker zu überwachen: Einen Tag nach dem europäischen Finanzgipfel in Berlin fordert heute der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) eine schärfere Kontrolle von Hedge-Fonds: Jean-Claude Trichet äußerte sich in Paris im Rahmen einer Konferenz über Finanzmarktregulierung. „Die gegenwärtige Krise ist ein lauter und klarer Ruf, dass es einer umfassenden Kontrolle und Aufsicht über alle systemisch relevanten Finanzinstitute bedarf - besonders Hedge-Fonds und Rating-Agenturen", sagte Trichet.

Bereits am Wochenende hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in ähnlichem Tenor geäußert: Alle Finanzmärkte, Produkte und Teilnehmer, auch Hedge-Fonds und Rating-Agenturen, müssten einer „angemessenen Regulierung“ unterstellt werden,  um gegen „unkooperative Jurisdiktionen einschließlich Steueroasten“ vorgehen zu können, müssten Sanktionensmechanismen entwickelt werden.

Ähnliche Regulierungsversuche gibt es derzeit in den USA. Kürzlich haben die Senatoren Charles Grassley und Carl Levin dem Kongress einen Gesetzentwurf vorgelegt, der alle US-Hedge-Fonds zwingen soll, sich bei der SEC zu registrieren. Die Finanzkrise zeige, dass die Fonds schärfer reguliert werden müssten, sagten sie.

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