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in Rendite in der NiedrigzinsphaseLesedauer: 4 Minuten

Hedgefonds, Dividenden-Aktien & Co. Was tun bei Negativzinsen und Magerrendite?

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Dieses vagabundierende Kapital führt zu Verzerrungen und zur Blasenbildung. Die Hypothekenmarkt-Krise in den USA in 2008 oder auch die Verwerfungen an den Schiffsmärkten der letzten Jahre zeigen leidvoll, wieviel Kapital vernichtet wird, wenn es falsch eingesetzt wird. Leider steht zu befürchten, dass es auch in Zukunft wieder zu neuen Krisen kommen kann, so dass fehlgeleitetes Kapital verbrannt wird – gerade wenn die Zinsen niedrig sind und die Investitionen sinnvoll erscheinen. Der Zins hat momentan seine wesentliche Funktion als Indikator für die Knappheit verloren, wie die jüngsten Beispiele im Bereich der Unternehmensanleihen zeigen.

„Schuster bleib bei deinen Leisten!“

Gerade in diesen Zeiten sollten sich die Anleger auf die wichtigsten und altbekannten Grundprinzipien der Vermögensanlage besinnen:

  1. Streuen Sie das Risiko: Wenn die Finanzexperten genau wüssten, was die Zukunft bringt, bräuchte es keine Risikostreuung mehr. Da das leider nicht der Fall ist, ist eine Diversifizierung des langfristigen Kapitals äußerst sinnvoll. Eine weltweite Anlageausrichtung erweitert den Anlagehorizont erheblich und kann gerade deutschen Anlegern helfen, sich etwas vom DAX zu lösen.

  2. Fristengerecht anlegen: Vermögen, das langfristig investiert werden soll, muss nicht als Tagesgeld für null Prozent angelegt werden. Andererseits darf kurzfristig geparktes Geld nicht in irgendwelche Zertifikate oder Fonds angelegt werden, wenn es möglicherweise zeitnah benötigt wird. Selbst Geldmarktfonds oder geldmarktnahe Fonds können zum Problem werden, wie die Krise in 2008 gezeigt hat.

  3. Achten Sie auf die Zins- und Bewertungsdifferenzen: Manchmal kann es sogar günstiger sein, Minuszinsen für kurze Zeit zu akzeptieren, als langfristige Anlageklassen überteuert zu kaufen. Wenn der Trend dreht, kann jede Anlageklasse, egal ob es sich um Aktien, Immobilien oder Anleihen handelt, auf ein neues und niedrigeres Preisniveau gelangen, was zu Vermögensverlusten führen kann. Dabei kann es Jahre dauern, bis diese Verluste wieder aufgeholt werden können. Billig einkaufen und teuer verkaufen hört sich einfach an, ist aber schwierig, wenn fast alle Anlageklassen teuer sind.

Die Zeiten für die Kapitalanlage sind herausfordernd und spannend zugleich. Anleger sollten ihre persönliche Renditeerwartung an die aktuelle Marktlage anpassen. Manchmal ist es besser, zunächst abzuwarten, als das Risiko zu erhöhen. Andererseits sollten günstige Gelegenheiten dort genutzt werden, wo sie sich bieten. Beides – sowohl Chancen als auch Risiken - in einem gesunden Gleichgewicht zu halten, ist die wesentliche Aufgabe für die Zukunft.

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