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„Hedgefonds sind keine Blackbox“

Michael Viehmann
Michael Viehmann
Obwohl sie sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten positive Erträge erzielen können, waren die vergangenen Monate für die meisten Hedgefonds-Manager nicht gerade von Erfolg gekrönt. Auch der Dach-Hedgefonds Tectum Global Hedge der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch büßte 3,9 Prozent ein. Sein Manager Michael Viehmann gibt sich aber trotzdem optimistisch.

„Hedgefonds-Anlagen spielen als Teil eines gut diversifizierten Portfolios eine wichtige Rolle“, erklärte der Manager in einem Interview mit dem „Venture Capital Magazin“. Gerade in einem schwierigen, von Inflationsängsten geprägten Marktumfeld sei diese Anlageklasse ein defensiver Portfoliobaustein, der zum Werterhalt des Vermögens beiträgt.

In Deutschland seien Hedgefonds immer noch ein Randthema, so Viehmann weiter. Auf den globalen Märkten hingegen werden die Produkte, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Märkte setzen können, verstärkt nachgefragt. „Mit über 2 Billionen US-Dollar Gesamtvolumen verwalten Hedgefonds weltweit mittlerweile eine Rekordsumme“, sagte der Manager zu „Venture Capital Magazin“. Tendenz steigend, trotz der jüngsten Kursverluste.

Die jüngsten Marktregulierungs-Maßnahmen wie die AIFM-Richtlinie schrecken Viehmann nicht ab. „Wir erwarten nur sehr geringe Auswirkungen in der Praxis“, erklärt er. Denn die meisten Regelungen zielten auf mehr Transparenz für den Anleger ab – und die sei ohnehin schon gegeben. Bei Themen wie dem Reporting und dem Vertrieb von nicht in der EU ansässigen Produkten müsse man die Detailregelungen abwarten.

Bei der Zielfonds-Auswahl setzt Viehmann auf die Erfahrung und den Hintergrund der Manager, in deren Produkte er das Vermögen seines Dach-Hedgefonds anlegt. Die Manager müssen in der Vergangenheit bereits überdurchschnittliche Renditen erzielt und gute Ausgangsbedingungen haben, solche Erfolge in der Zukunft wiederholen zu können. Wichtig ist Viehmann außerdem eine transparente und nachvollziehbare Anlagestrategie. „Außenstehenden mag die Assetklasse oftmals wie eine Blackbox vorkommen, tatsächlich sind die Abläufe aber meist sehr transparent und nachvollziehbar“, so der Hedgefonds-Experte.

Als eine Herausforderung für sich als Dachfonds-Manager sieht Viehmann den Spagat zwischen ausreichender Diversifikation auf der einen und einem genügend fokussierten Portfolio auf der anderen Seite. „Als 2008 zahlreiche Dach-Hedgefonds schwer getroffen wurden, half es ihnen auch nicht, bis zu 70 Zielfonds im Portfolio zu haben, die dann letztlich alle eine ähnliche Strategie verfolgt hatten“, sagt Viehmann. Daher achtet er darauf, dass es bei den Zielfondsstrategien möglichst wenige Überschneidungen gibt. Gleichzeitig müsse das Portfolio aber fokussiert genug sein, um über die Managementauswahl einen echten Mehrwert zu bieten, sagt der Manager. Deshalb beschränkt er sich beim Tectum Global Hedge auf etwa 15 Zielfonds.

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